1786 Zurück
Kopf schmerzt. Kreuz ebenso. Am meisten jedoch die Seele.
Als würde etwas in mir nagen, als würde mich innen etwas auffressen.
Ich werde das zulassen. Ich denke, je mehr Schmerz ich
aushalte, desto besser. Dann muß ich nicht so oft ausweichen und mich ablenken.
Und ich denke, das wäre ein gute Vorbereitung auf das
Sterben. Damit meine ich nicht die Vorbereitung auf körperlichen Schmerz auf
Grund von körperlichen Krankheiten – das wäre ein eigenes Kapitel – sondern den
seelischen Schmerz, wenn ich meinen Lebensfilm anschauen darf (das hoffe ich
sehr, daß man im Sterben mit den reinen Wahrnehmungen und unverstellten
Erkenntnissen seines Energiekörpers konfrontiert wird und ich hoffe inbrünstig,
daß ich es schaffen werde, den Film bis zu seinem Ende (oder Anfang –
vielleicht läuft er in der Zeit zurück) anzuschauen) und dann kann ich sehen,
was an Potential in meinem Leben da war und wie ich es vermasselt habe – keine
Ausreden, keine Rechtfertigungen werden meine Lebenslügen schützen und stützen
– das kann schon weh tun, zu sehen, welche Chance man nicht ergriffen hat – aus
Angst, aus Hochmut, was auch immer – zu sehen, wie viel Liebe doch da war, die
ich nicht angenommen habe und so weiter. Halte ich bis zum Schluß durch und
lasse mich vom Schmerz nicht zerreißen, dann werde ich auch verstehen können,
warum alles so gekommen ist und warum ich so und nicht anders gehandelt habe –
ohne Scham und Verurteilung, denn dann wäre ich am Ort jenseits von Gut und
Böse.
Ich werde jetzt alles weglegen und in mich hineinhorchen und
hineinspüren versuchen, oder zumindest in einen erquickenden Schlaf fallen.
(1./2.3.2020)
©Peter Alois Rumpf, März 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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