1744 Wut und Zorn
Vor Wut und Zorn schüttelt, beutelt und reißt es mich. Den ganzen Tag dann war ich müde und erschöpft, seelisch schwer verletzt: es ist unglaublich, wie verlogen und hinterfotzig Menschen sein können. Gut, Moral bringt nichts. Muß mich bloß wehren.
Stunden habe ich daran gearbeitet, mich zu beruhigen und Distanz zu gewinnen – das ist mir dann gegen Abend hin mit viel Mahjongg-Festung (!) und Solitaire (!) und Musik gelungen; schon noch unterbrochen von nur mehr kurzen zuckenden Anfällen von Wut.
Jetzt, gegen eins in der Nacht, reißt es mich wieder her, ich schreie mit verzerrtem Gesicht lautlos herum – den Mund aufgerissen, aber ohne Ton – und schlage mit meinen Armen um mich, schaffe es gerade noch, dabei vom Fenster meiner Kammer, das vom gegenüberliegenden Gang eingesehen werden kann, wegzugehen; mehr Selbstbeherrschung kann ich nicht aufbringen.
Ich seufze tief und bin so traurig, aber ruhig geworden. Das Schreiben hilft mir.
Aber mein Gott! Was für eine elende, hoffnungslose Existenz, die meine! Jedes Arschloch schafft es, mich zu demütigen.
(6./7.2.2020)
©Peter Alois Rumpf, Februar 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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