1572 Der Beginn des letzten Oktobertages
Wie bestellt und nicht abgeholt bin ich aufgewacht. Jetzt
bin ich da, aber wofür? Mein Körper bewegt sich unkoordiniert und mein Wachbewußtsein
taumelt überhaupt noch und dreht und zuckt sich in der Hülle, in diesem Kokon,
das ich vielleicht bin. Die Augenlider sind nicht offen zu derhalten, meine
Ohren von außen an das innere Surren angeschlossen, meine Unterarme zittern
bewegungslos. Schauder und energetische Rucks laufen durch meinen Körper,
vornehmlich von oben nach unten und retour. Ganz schräge Bewegungsmeldungen:
ein angebliches Zucken im linken Knie, das ich an der linken Wange spüre.
Wellen gehen von meiner linken Hand, die das Notizbuch sehr festhält, aus und
laufen bis ins wabbelnde Gehirn. Ich spüre regelrecht, wie die
Stirnknochenplatte mein zittriges Gehirn schützt, das sich jedoch über meinen
Schädel hinaus ausgedehnt hat. Ein in sich kreisendes Vibrieren fühle ich im Gesicht,
wiewohl mein Empfinden es vor meinem Gesicht gefunden hat und verortet hätte.
Die immateriellen Sinnesmeldungen sind intensiver und umfassender als die
materiellen.
Im Traum hatte ich eine heiß ersehnte Begegnung mit der heiß
begehrten Exgeliebten, die mir zärtlich und liebevoll über meinen Kopf
gestreichelt hat. Meine zwei Augenhöhlen überlagern sich und schließen sich zu
einer einzigen zusammen. Klassisches Gedudel von unten (Küche) bewirkt das
Gegenteil seiner Intention: ich finde es nicht schön, sondern nervig. Eine
kindliche innere Stimme sagt wie beiläufig „uaah, uaah“ - ein ausdrucksarmer
Ausdruck einer anstrengungslosen Anstrengung in meinem Inneren. Ein kleines,
rundes Gewicht etabliert sich in meinem linken Ohr und rollt in den Gehörgang. Plötzlich
starre ich bei geschlossenen Augen auf meine Schwachstelle im Rücken beim Kreuz
herunten und verstehe ein wenig die darauf einwirkenden physikalischen Kräfte.
Zwischen den Augen und meiner Nasenwurzel schwebt und arbeitet ein
energetischer Knäuel vor Ort außen vor mit größerem spezifischen Gewicht als
seine Umgebung. Die milchschäumenden und kaffeebohnenmahlenden Geräusche von
unten (Küche) schieben mich ein wenig Richtung Alltagswelt, das Vibrieren in
meinen Unterschenkel wird dabei zu einem Ziehen.
Fast schmerzhaft starke Elektroschocks stoßen von meinem
Gemächt aus Wellen ab. Mehrere Wellenbewegungen laufen auf mein Gehirn zu und
erreichen es vor meiner Stirn.
Möge ich einst in einem langen, feierlichen Gewand sterben;
ein Gewand, das über die Füße hinaus reicht.
(31.10.2019)
©Peter Alois Rumpf, Oktober 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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