Sonntag, 27. Oktober 2019

1566 Die glücklichen Momente


Zu den schönsten Momenten des Tages gehören die, wenn ich mich vor mein Laptop setze. Der bequeme Bürostuhl ist für die Höhe des Schreibtisches etwas niedrig, außerdem habe ich unter das Laptop (sagen würde ich der Laptop, aber zum Schreiben kommt mir „das“ edler vor. Detto: Sessel – Stuhl) eine kleine Spanholzschachtel gestellt, damit er – nein es – das Laptop fünf Zentimeter über der Schreibtischfläche besser abkühlen kann. Hilft eh nichts; er stürzt mir in letzter Zeit wieder öfters ab (er – der Computer „im“ Laptop), vorher wird er (sorry für das Durcheinander!) in der linken unteren Ecke immer heißer; die konsultierten Reparateure haben nie etwas gefunden.

Jedenfalls: ich sitze sehr tief hinter dem Laptop, fast ganz versunken, hinterm Lapy („hintern“ jetzt von mir aus gesehen hinterm Lapy) das Zimmerfenster, durch das ich über den kleinen Lichthof, der eher ein Lichtschacht ist, auf und ins gegenüberliegende Gangfenster und durch es auf den gegenüber liegenden Gang blicken kann (Absicht!).

In dieser versunkenen, versteckten Position fühle ich mich wohl und atme jedesmal beim Hinsetzen erleichtert auf: so, jetzt kann ich alles loslassen und mich doch bildlich und schriftlich allem wieder zuwenden. So ist es mir recht, denn ich bin ein Schriftgelehrter und Pharisäer. Vom direkten Leben fühle ich mich leicht und häufig überfordert und in meinen Denkabenteuern gestört.

Und erst recht bin ich glücklich, wenn ich mir den Kopfhörer zum Musikhören aufsetze (ich störe niemanden) und so ein Fußballspiel von Sturm Graz etwa per Liveticker verfolge und/oder mich sogar über ein simples Computerspiel wie Solitär oder Mahjongg dem Gewinnen – Verlieren aussetze, ohne dabei Schaden davonzutragen.









(27.10.2019)











©Peter Alois Rumpf,  Oktober 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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