1566 Die glücklichen Momente
Zu den schönsten Momenten des Tages gehören die, wenn ich
mich vor mein Laptop setze. Der bequeme Bürostuhl ist für die Höhe des
Schreibtisches etwas niedrig, außerdem habe ich unter das Laptop (sagen würde
ich der Laptop, aber zum Schreiben kommt mir „das“ edler vor. Detto: Sessel –
Stuhl) eine kleine Spanholzschachtel gestellt, damit er – nein es – das Laptop
fünf Zentimeter über der Schreibtischfläche besser abkühlen kann. Hilft eh
nichts; er stürzt mir in letzter Zeit wieder öfters ab (er – der Computer „im“
Laptop), vorher wird er (sorry für das Durcheinander!) in der linken unteren
Ecke immer heißer; die konsultierten Reparateure haben nie etwas gefunden.
Jedenfalls: ich sitze sehr tief hinter dem Laptop, fast ganz
versunken, hinterm Lapy („hintern“ jetzt von mir aus gesehen hinterm Lapy) das
Zimmerfenster, durch das ich über den kleinen Lichthof, der eher ein
Lichtschacht ist, auf und ins gegenüberliegende Gangfenster und durch es auf
den gegenüber liegenden Gang blicken kann (Absicht!).
In dieser versunkenen, versteckten Position fühle ich mich
wohl und atme jedesmal beim Hinsetzen erleichtert auf: so, jetzt kann ich alles
loslassen und mich doch bildlich und schriftlich allem wieder zuwenden. So ist
es mir recht, denn ich bin ein Schriftgelehrter und Pharisäer. Vom direkten
Leben fühle ich mich leicht und häufig überfordert und in meinen Denkabenteuern
gestört.
Und erst recht bin ich glücklich, wenn ich mir den Kopfhörer
zum Musikhören aufsetze (ich störe niemanden) und so ein Fußballspiel von Sturm
Graz etwa per Liveticker verfolge und/oder mich sogar über ein simples
Computerspiel wie Solitär oder Mahjongg dem Gewinnen – Verlieren aussetze, ohne
dabei Schaden davonzutragen.
(27.10.2019)
©Peter Alois Rumpf, Oktober 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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