Freitag, 19. Juli 2019

1419 Nicht ich, sondern die Sonne!


In meinem Zimmer ist noch Morgendämmerung und die Sonne noch nicht aufgegangen, dafür absolute Stille. Beim Atelierfenster habe ich gesehen, wie unser Zentralgestirn (nicht ich, sondern die Sonne!) dort schon die Welt mit rosafarbenem Licht beleuchtet.

Ich sehe noch die steilen Schneepisten vor mir, die ich in irgendeinem Konflikt mit meinem Vater soeben noch mit Schi befahren habe, wobei mir vorkommt, die Piste ist direkt an meinem Elternhaus vorbei verlaufen und viele Buben darauf unterwegs. Anfangs, dann war ich ganz allein.

Ich höre das Rufen der Katze, weiß aber, auch das kommt aus der Traumwelt.
Das dreizehnte und vierzehnte Monatsgehalt fällt mir ein.

Ich sehne mich nach meiner Frau, bin aber zu müde und verschlafen, um aufzubrechen und die Treppe hinunter zu steigen. Auch sie scheint sich nach Gesellschaft (was für ein Geselle bin ich eigentlich? Ein guter, ein böser, ein dicker, ein dünner, ein gscheiter, ein dummer?) zu sehnen, denn sie dreht das Radio auf.

Ich lasse mir von meinem Herzen einen Stoß geben und wanke doch die Stufen hinunter, umarme meine Frau aber nicht. Daß sie nackt ist, stört mich nicht, aber daß sie nass ist, weil sie schon unter der Dusche steht (und schon in ihrem Morgen-Arbeitsvorbereitungsstress). Immerhin konnte ich ihr meinen Morgengruß entbieten.

Wieder oben kommt jedoch meine Katze zu mir ins Bett und schnurrt und reibt ihre rechte Lefze an der linken oberen Ecke meines Notizbuches. Verdammt, bin ich noch müde! Gleich schlafe ich wieder ein, aber die Katze zeigt mir mit nicht ganz krallenfreiem Tatzeln, daß sie gestreichelt werden will und weder Schreib- noch Schlafunterbrechung zulassen will.







(19.7.2019)







©Peter Alois Rumpf  Juli 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite