Dienstag, 16. Juli 2019

1415 Just do it


Ich schaue mich um und um: nach Menschen, Dingen, Energie, Themen zum Schreiben. Nachdem ich heute einen schweren Text doch leicht und flott erledigt habe, bin ich ganz zufrieden.

Die junge Frau neben mir, schön wie eine indische Göttin, schreibt am Laptop und zieht von Zeit zu Zeit ihren Rotz in der Nase auf. (Ich gestehe: ich übertreibe: hauptsächlich ist es Luft: schätzungsweise nur zehn Prozent Rotz.)

Die junge, aber schon große Platane draußen vorm Fenster grünt und blättert ständig in Superzeitlupe kleine Stückchen ihrer Rinde ab. Direkt sehe ich sie nicht herabfallen, sondern denke es mir nur.

Die Musik ist gerade sanft und elegisch und beruhigt sogar das Geschirrgeklapper.

Eine Brise kommt zur Tür herein und hebt die obere, rechte Ecke der Titelseite des Standard und läßt sie dann wieder niedersinken.

Eine Frau von draußen kommt herein und photographiert die kreidebeschriebene Speisenanzeigetafel, während eine Küchenmitarbeiterin mit ihrem T-Shirt - beschrieben mit „Just do it“ - durchs Lokal geht. Auf meinem Leiberl steht just „Lautstärke!“.

Lästige Akkordeonmusik scheint sich auf der Straße zu nähern. Jetzt hört man auch Trommeln. Aus nun sichtbarer Nähe sind es Djambe und Tamburin, und das Akkordeon stellt sich als aufgepflanzte Mundharmonika heraus.










(15.7.2019)











©Peter Alois Rumpf  Juli 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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