1378 Als voller Angeber
Als voller Angeber nehme ich die Tablette aus der soeben aus
der Apotheke geholten neuen Packung mitten in der Espressobar Paim ein.
„Mitten“ ist geographisch nicht korrekt, denn ich sitze mit dem Rücken zur Wand
und mit meiner rechten Seite am Fenster und alle anderen Gäste sitzen draußen
im Schanigarten (wäre da nicht ein neues Wort möglich – diese mindestens leicht
abwertend anklingenden Begriffe des goldenen Wienerherzens – a hetz muaß sei –
habe ich über: wie wäre es mit „Johannesgarten“? Klingt doch gleich besser!) …
alle anderen Gäste sitzen draußen im Johannesgarten – trotzdem: womit gebe ich
an? - wenn auch nur vor mir, der Luft, den Pflanzen im Lokal und dem Universum
– denn die Chefin des Paim war im Johannesgarten, als ich die Tablette
eingeworfen habe. Also: womit gebe ich an, wenn ich in der Öffentlichkeit – das
ist sie auch ohne Publikum, behaupte ich einmal – eine Tablette einnehme? Mit
„Krankheit“? (nur wegen dem bißerl Prostata?) Oder: sehet her! Mein
--------zensuriert-zensuriert-zensuriert-zensuriert-zensuriert-zensuriert-zen-su-riert--------
- ich bin so arm! Universum, mach was!?
Die dort werden mir was pfeifen! Wenn ich nur denke, wieviel
Ameisen gerade zertreten werden (von Mensch, Tier, Auto, an- und aus- oder überhaupt rollenden Flugzeugen
und und und), wieviele Viren – auch sie sind Geschöpfe Gottes und haben
Bewußtsein und Empfinden – gerade vernichtet werden oder um ihr Überleben
kämpfen, oder wie viele Sterne gerade ex- in- ur- oder überhaupt plodieren!
Nein, es gibt da oben kein Erbarmen mit meiner Prostata!
Eher kann ich mir noch weithin schallendes Gelächter vorstellen – was mir gar
nicht so unsympathisch wäre und ich mir sogar als Erfolg abzubuchen trauen
täte, wenn, ja wenn nur keine Menschen mitlachen!
Who knows!
(7./9.6.2019)
©Peter Alois Rumpf Juni 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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