Donnerstag, 6. Juni 2019

1374 Ordination 2


Vor der Ordination 2 – so steht es an der Tür. Es geht um nichts wirklich wichtiges. Die Musik aus den Lautsprechern ist nicht ungut. Unruhig ist es hier trotzdem. Gottseidank ist der „Fernseher“ aus. Ich meine damit die Bildschirme in den Wartezimmern, wo meistens die depperten, verhassten Gesundheitseuphorie- und Krankheitswarnungstipps plus infantiler Kinderbelästigungscomics laufen.

Damit verraten sie, was sie von uns Patienten halten: wir sind inkompetente, autoritätsgläubige Trottel, die erzogen werden müssen. Bei mir stimmt's: ich lasse mir alles gefallen und alles einreden, mache alle Maßnahmen ohne aufzubegehren mit und schlucke brav die Tabletten und alles andere.  … (Acht Zeilen zensuriert: nur soviel: als ich um meine Low-Budget-Existenz ein wenig mittels Plasmaspenden auffetten wollte, ging das deswegen nicht mehr.)

Ich mache Schluß, weil ich bald drankommen sollte und deswegen schon aufgeregt bin und mich nicht mehr konzentrieren kann, geschweige denn irgendetwas anderes empfinden als unterschwellige Angst (und um die in mir zu finden, oder besser aufzustöbern muß ich mich schon mit großer Anstrengung gegen die innere Flucht konzentrieren).

(Sowohl die Dame an der Anmeldung, als auch der Arzt sind immer sehr nett. Es geht um das System.)










(6.6.2019)













©Peter Alois Rumpf  Juni 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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