1374 Ordination 2
Vor der Ordination 2 – so steht es an der Tür. Es geht um
nichts wirklich wichtiges. Die Musik aus den Lautsprechern ist nicht ungut.
Unruhig ist es hier trotzdem. Gottseidank ist der „Fernseher“ aus. Ich meine
damit die Bildschirme in den Wartezimmern, wo meistens die depperten,
verhassten Gesundheitseuphorie- und Krankheitswarnungstipps plus infantiler
Kinderbelästigungscomics laufen.
Damit verraten sie, was sie von uns Patienten halten: wir
sind inkompetente, autoritätsgläubige Trottel, die erzogen werden müssen. Bei
mir stimmt's: ich lasse mir alles gefallen und alles einreden, mache alle
Maßnahmen ohne aufzubegehren mit und schlucke brav die Tabletten und alles
andere. … (Acht Zeilen zensuriert: nur
soviel: als ich um meine Low-Budget-Existenz ein wenig mittels Plasmaspenden
auffetten wollte, ging das deswegen nicht mehr.)
Ich mache Schluß, weil ich bald drankommen sollte und
deswegen schon aufgeregt bin und mich nicht mehr konzentrieren kann, geschweige
denn irgendetwas anderes empfinden als unterschwellige Angst (und um die in mir
zu finden, oder besser aufzustöbern muß ich mich schon mit großer Anstrengung
gegen die innere Flucht konzentrieren).
(Sowohl die Dame an der Anmeldung, als auch der Arzt sind
immer sehr nett. Es geht um das System.)
(6.6.2019)
©Peter Alois Rumpf
Juni 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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