1310 Prangen
„Seht wie die Wunden prangen!“
„Prangen“ - ein schönes Wort. Prangen. Ich habe mir unter
den Rissen und Löchern meiner Jeans roten Schnürlsamt nähen „lassen“ (Danke, liebe
Frau!), den ich mir auf dem Flohmarkt gekauft habe, wo ich dann aber meinen
dritten Ring, den mit dem feinen Stein, den am linken kleinen Finger, verloren
habe. (Was wollen mir die …?)
(Und ich schreibe momentan mit rotem Kugelschreiber, trage
ein rotes T-Shirt (mit gelber Aufschrift „noli me tangere – war wieder zur
Blutabnahme beim Arzt!). Das wäre so der erste Tour d'Horizont. (Geschwindelt:
da würde etwas ganz anderes stehen.)
(Rote Tische, rote Bänke.) (Roter Teppich.)
Die Paare zeigen sich gegenseitig Bilder auf ihren
Smartphones. Oder Texte? Texte!
Best day ever steht auf einem roten Hoodie hier. Plakate,
Schriften auf Plakaten und Wangen und Lippen auf Plakaten sind auch einige rot.
Lieber rot als tot.
Jetzt bin ich in einem Film: ich sehe, daß alle rundherum,
nein: alle hier Schauspieler sind mit gut eingespielten Rollen und eingeübtem
Spiel. Von der Maske hervorragend ausstaffiert, geschminkt, frisiert, gestylt.
Auf den ersten Blick merkt man gar nicht, daß sie bloß schauspielern, so gut verkörpern
sie ihre Rollen. Nur ich verkörpere heute meine hiesige Rolle als
„Schriftsteller“ schlecht, weil ich gerade so schlecht schreibe! (Oder ist
meine Rolle „Versager“?)
Übrigens: am Heimweg habe ich bei einem Altwarentandler
einen schöneren, besser passenden und billiger zu erstehenden Ring gefunden als
den verlorenen. Gracias!
(15./16.4.2019)
©Peter Alois Rumpf April 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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