Donnerstag, 19. Juli 2018

1032 Ja nicht ins Kaffeehaus!


Ein Kaffeehaus in der Innenstadt. Ich grüße die Kellnerin (der Tisch ist noch nicht abgeräumt und gereinigt), sie sagt nichts. Ich bestelle. Der Kaffee wird gebracht (und stellt sich dann als saugrauslig heraus) – keine Antwort, kein Muckser. Ich gehe mir Zeitungen holen.
Immer stelle ich mir das so toll vor: in Ruhe Zeitunglesen, Kaffeetrinken, eventuell ein bißchen schreiben. In Wirklichkeit ist es nervig. Spätestens nach zwei Zeitungen wird mir fast übel; ich bilde mir ein, das Personal ist unfreundlich, weil ich nur einen Kaffee trinken will und kein Frühstück oder Mittagessen bestelle. Es ist einfach beschissen. Und das nicht zum ersten Mal. Warum merke ich es mir nicht? Wieso ist meine Vorstellung aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts stärker als meine Erfahrungen? Ich gehe jetzt! Mein Gruß beim Hinausgehen wird von niemandem erwidert.
Ich war so hochmütig, daß ich mich von der Kellnerin nicht in schlechte Stimmung oder Unfreundlichkeit verlocken lassen habe.

Ja nicht in ein traditionelles Wiener Kaffeehaus! Die sind schon lange keine Asyle mehr. Nein, ich gehe nur mehr in die neuen, kleinen Kaffeebars, wie etwa das Paim oder Mima.








(19.7.2018)










©Peter Alois Rumpf    Juli 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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