Donnerstag, 19. Juli 2018

1031 Die Stiegensperre ist schon montiert


Unser Wohnzimmer ist schon im Tageskindermodus – die Tür zum eigentlichen Kinderzimmer geschlossen – wegen unserer Katze und ihren Markierungsgelüsten, vor allem, wenn der Teppich für die Tageskinder ausgerollt ist – die Stiegensperre ist schon montiert, auch die Tür zur Schlafnische ist zu – der Wind rüttelt und scheppert alle halben Minuten an der Tür – die Spielsachen schon hergerichtet, die Klettergestelle schon aufgebaut.

„weltfremd“ ist für mich ein gutes Wort; es passt zu mir und beschreibt alles richtig. (Der Wind klackert mit seiner Lieblingstür gleich drauflos – ich hoffe, er meint es zustimmend – oder protestiert er etwa? Es klang fast ein wenig widersprechend – was? Ich belüge mich und die Welt damit? Wenn's eine gute Tarnung ist, ist nichts dagegen einzuwenden, oder? Was? Es sei übertrieben, selbst an die eigenen Schmähs zu glauben? Dann wäre ich aber ein exzellenter Schauspieler!)

Unterbrechung. Anruf annehmen.

Der Wind geht durchs Zimmer und streift sanft über meine nackten, kurzbehosten Beine. Daraus entsteht das Gefühl, als würde bald etwas bedeutendes passieren, während ich als so eine Art Türsteher herumsitze.

So, jetzt habe ich meinen Dienst als sitzender Türsteher und Aushilfsdienstmann erledigt und ich amüsiere mich selber darüber, wie ungeschickt ich mich bei ganz normalen, normalerweise unproblematischen Vorgängen anstellen kann, wenn jemand, den ich als sozial höhergestellt einstufe – und das sind eigentlich alle – involviert ist. Ich mache dann unabsichtlich - oder „mit unbewußter Absicht“ (W.Döbereiner) – den tollpatschigen Trottel („wia nehma'n?“). Und zu recht! Zu recht! Das kommt davon, wenn man nicht die eigenen Kämpfe austrägt.










(19.7.2018)










©Peter Alois Rumpf    Juli 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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