Mittwoch, 26. Juli 2017

707 Unrund

(Frustrationstoleranz. Meine Stärke? Nicht meine Stärke? Unrund; ich fühle mich unrund. Nicht meine Stärke! Aber es geht dann mehr nach innen.)

U-Bahnstation Volkstheater, direkt vorm Luftballonherz. „Steigen Sie nicht mehr ein!“ Ein Riese geht vorbei. MQ. Wahnsinnig viele Leute. Ein U-Bahnzug nach dem anderen. Laut. Unruhe. Die Ansagen schreien, die Türen knallen, die Wände hallen. Herunten groß betonierte, dunkel gestrichene Wände, oben Mosaik. Der Riese ist mir fast zu nahe.
Ein feines Gesicht dort in der U-Bahn hinter dem Fensterglas.
Plötzlich Ruhe. Nur kurz. Dann schiebt ein Arbeiter einen quietschenden Handwagen durch das Geräusch der schlürfenden Schritte und des hallenden Gemurmels der Passanten. Der nächste Zug fährt mit seiner ganzen akustischen Gewalt ein. Und rauscht dann donnernd ab.

Ich gehe wieder nach Hause, denke ich, ich fühle mich heute hier nicht wohl, nirgends. Mein Zimmer! Mein Bett! Lesen!

Ich schaue nochmals hinauf zum Luftballon. Er pendelt im Luftzug der einfahrenden U-Bahn hin und her. Stop. Aussteigen. Einsteigen. Abfahrt. Ein schrilles Zischen, dann bleibt der abfahrende U-Bahnzug wieder stehen. Fährt weiter. Die in die Gegenrichtung kommt.

Ich blicke auf das schöne blaue Glasfries an der Stirnseite (Lehmden). Ich will hier schreiben, aber es geht nicht.
Zurück an den Start.
Aber alles schreibe ich nicht.
Komm! Geh endlich zurück! Das hier wird nichts mehr. Lesen – das ist doch keine schlechte Alternative!
Wie gesagt, alles schreibe ich nicht.
Aber es ist auch so, daß ich mit all dem, was ich sehe, heute nicht viel anfangen kann. Ich schreib nur mehr irgendwas.
Ich zisch ab.






(25./26./30.5.2017)












©Peter Alois Rumpf    Mai 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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