Mittwoch, 26. Juli 2017

701 Im Traum war ich ein Mönch

Heute im Traum war ich ein Mönch. Und ich war glücklich! Endlich ist es heraußen und endlich habe ich meine Lebensform gefunden! Ich bin in Unterhose dagestanden und hatte plötzlich die Eingebung, mir ein gelbes oder rotes – das weiß ich jetzt nicht mehr – Leintuch aus unserem Wäschekasten um meinen Leib zu wickeln, und damit war ich Mönch. Wohl eher buddhistisch, denke ich. Und ich war glücklich! Ich war so glücklich! Ich mach mir noch Gedanken – Gedanken! Keine Sorgen - wie das für meine Kinder sein wird und dann gehe ich einkaufen. Ich kaufe aber nichts. Mir fällt das mit der Besitzlosigkeit ein. Ein bißchen ein ungutes Gefühl, weil ich zuerst zurück zum Eingang will, um dort hinaus zugehen, das ging aber nicht, und dann hoffe ich, daß die vom Supermarkt nicht denken, ich hätte in den Falten meines Mönchsgewandes – das Leintuch ist nämlich ziemlich riesig – etwas versteckt – so ohne Ware an der Kassa vorbei. Aber das streift mich nur am Rande.

Eitel bin ich auch. Ich denke mir: „So ärmellos und halb schulterfrei wird meine Tätowierung gut zur Geltung kommen. Und den Bart habe ich mir auch erst vor kurzem faconieren lassen!“ (Hä? Bart bei einem buddhistischem Mönch? Doch mehr christlich? Armut, Keuschheit, Gehorsam?)
Jedenfalls kam ich mir ganz toll vor und von blendendem Aussehen. Alles paßt, es ist die richtige Form, die richtige Kleidung, die richtige „Gestalt“ für mich.

Wegen der Keuschheit streife ich kurz den Gedanken, daß meditativer, jaaaaa!, tantrischer Sex möglich ist. Jetzt, wo ich so attraktiv bin!

Und was den Gehorsam betrifft: ich sehe mich mehr als mönchischen Einzelunternehmer.

Aber ich bin so glücklich! Ich gehe in der Stadt – die mir fremd vorkommt – herum und fühle mich gut und sicher in meinem Leintuch. Und alles, was mir fehlt, was ich nicht kann, soll fehlen und soll ich nicht können. Endlich passen Inhalt und Form zusammen! Endlich bin ich der, der ich sein soll! Endlich hat mein inneres Wesen die richtige äußere Lebensform gefunden! Ich bin so glücklich!










(16.5.2017)















 ©Peter Alois Rumpf    Mai 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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