682 Ich bin unzufrieden
Mein Körper ist steif und unbeweglich; schwankend und
langsam setzte ich meine ersten Schritte nach dem Aufstehen. Aber nachher im
Bett fallen mir die Augen wieder zu.
Nachdem ich die Augen wieder geöffnet habe ist mir
eingefallen: heute ist der Tag der eingeweihten Türschlösser. Und Tag der
korrupten Zehennägel.
Sonst habe ich jetzt nichts zu sagen.
Ach, ich bin unzufrieden. Das sind keine g'scheiten Texte.
Weil ich mich jedoch an meine Vorgaben halte, kommen auch sie in und auf meine
Schublade. Meine Vorgabe lautet: alle Texte irgendwo im Universum zu
deponieren, weil ich selber nicht wissen kann, ob sie gebraucht werden oder
nicht. Wegen meiner korrupten Seele kann ich das nicht wissen.
Ich brauche eine große Befreiungstat. Schon phantasiere ich
mir eine zusammen. Bei Tageslicht betrachtet sehr lächerlich (und sehr gefährlich).
Wieder zurück zum Start.
Auf den Stufen, die vor meinem inneren Auge auftauchen, liegt
Sand. Grober Sand, schon mehr Schotter. Bevor ich die Stiege abkehren kann ist
sie auch schon wieder verschwunden.
Ich denke an mein Agieren in der Welt, ungefähr mit
zweiundzwanzig. Es ist unfaßbar, wie verloren ich war. Gilt auch für sechzehn,
achtzehn, einundzwanzig und so weiter.
Wie sagt Don Genaro Flores? Sinngemäß: Depression hat man
dann, wenn man sich an etwas klammert.
Oh! Mein Blick fällt auf einen flachen Stein, den ich dort
auf der Konsole hingelegt habe. Vor Jahren schon. Noch nie habe ich ihn genauer
betrachtet. Wie ein Gebirge wirkt er jetzt auf mich. Wie die Haller Mauern,
oder die Nordkette - zur Zeit im Südwesten gelegen.
Dieser Stein zieht mich jetzt heraus.
(2.5.2017)
©Peter Alois
Rumpf Mai 2017 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite