Dienstag, 2. Mai 2017

682 Ich bin unzufrieden

Mein Körper ist steif und unbeweglich; schwankend und langsam setzte ich meine ersten Schritte nach dem Aufstehen. Aber nachher im Bett fallen mir die Augen wieder zu.

Nachdem ich die Augen wieder geöffnet habe ist mir eingefallen: heute ist der Tag der eingeweihten Türschlösser. Und Tag der korrupten Zehennägel.

Sonst habe ich jetzt nichts zu sagen.

Ach, ich bin unzufrieden. Das sind keine g'scheiten Texte. Weil ich mich jedoch an meine Vorgaben halte, kommen auch sie in und auf meine Schublade. Meine Vorgabe lautet: alle Texte irgendwo im Universum zu deponieren, weil ich selber nicht wissen kann, ob sie gebraucht werden oder nicht. Wegen meiner korrupten Seele kann ich das nicht wissen.

Ich brauche eine große Befreiungstat. Schon phantasiere ich mir eine zusammen. Bei Tageslicht betrachtet sehr lächerlich (und sehr gefährlich). Wieder zurück zum Start.

Auf den Stufen, die vor meinem inneren Auge auftauchen, liegt Sand. Grober Sand, schon mehr Schotter. Bevor ich die Stiege abkehren kann ist sie auch schon wieder verschwunden.

Ich denke an mein Agieren in der Welt, ungefähr mit zweiundzwanzig. Es ist unfaßbar, wie verloren ich war. Gilt auch für sechzehn, achtzehn, einundzwanzig und so weiter.

Wie sagt Don Genaro Flores? Sinngemäß: Depression hat man dann, wenn man sich an etwas klammert.

Oh! Mein Blick fällt auf einen flachen Stein, den ich dort auf der Konsole hingelegt habe. Vor Jahren schon. Noch nie habe ich ihn genauer betrachtet. Wie ein Gebirge wirkt er jetzt auf mich. Wie die Haller Mauern, oder die Nordkette - zur Zeit im Südwesten gelegen.
Dieser Stein zieht mich jetzt heraus.









(2.5.2017)















 ©Peter Alois Rumpf    Mai 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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