3937 Die Batliner-Sammlung
11:57 a.m. In der Albertina. Aber bevor ich etwas über meine Lieblingsbilder schreibe – zum Beispiel sitze ich gerade vor den zwei Werefkins – möchte ich festhalten: ich habe in meinem Inneren keinen Schweinehund, sondern eine ursprünglich reine, und dann verletzte und deformierte Seele! Den Vuillard und den Manguin habe ich schon absolviert. Drüben hängt ein schöner Jawlensky. Drei Lieblingsbilder pro Saal reichen. Körperlich bin ich erschöpft; ein leises Zittern ist allem unterlegt. Die Bilder habe ich schon öfters zu beschreiben versucht; mehr ist momentan nicht drin. Jetzt wird gerade eine Gruppe junger Mädchen durchgeführt und ihnen einzelne Bilder, auch im Dialog, erläutert. Ich habe auch ein wenig mitbekommen. Aber nun gehe ich weiter. Ich sitze vor der Kokoschkawand (umgruppiert). (Ich verzichte auf Beschreibungen.) (Das Vier-Weiberbild von Hodler, das völlig deplatziert in diesem Saal hängt, stört enorm! Besonders die Stimmung im Saal. Furchtbar. Ich vermeide es, das Bild in den Blick zu bekommen.) Aber mein London! - Balsam auf die Seele. Jetzt kommen die Klees (den depperten Kardinal dort nehme ich in Kauf – schließlich kann ich hier gut sitzen und mich im großen Wandspiegel betrachten). (Der alte Herr gegenüber, der mich so skeptisch anschaut: ganz unsympathisch ist er nicht, aber gibt auch nicht allzuviel her.) Ich merke schon, wie mir die Batliner-Sammlung gut tut; frischt Geist und Seele auf.
(16.1.2025)
©Peter Alois Rumpf Jänner 2025 peteraloisrumpf@gmail.com
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