3927 Armbanduhr
8:43 a.m. Gerade bin ich aufgewacht, habe mich fast schwungvoll aufgesetzt, bin mühsam aus dem Sitzen aufgestanden (Kreuz!), ins Bad, wieder zurück ins Bett. Da hocke ich jetzt, Wellen gehen durch meinen Körper. Meinen Plan, ins Lieblingscafé zu fahren, habe ich für heute verworfen. Die Wellen erreichen meine Fingerspitzen und geben an den Fingerkuppen Impulse ans Notizbuch ab. Mein leicht nach links geneigter Kopf fängt leicht zu wackeln an. Beginne ich mich aufzulösen? Die linke Wange wird größer und größer und bedeckt schon die gesamte Hälfte meines Kopfes. Zerfällt mein Körper? Und fliegt dann so eine Art Seele aus dieser Auflösung heraus? Und dann? Angst macht mir das Ganze bis jetzt nicht. Also sind das alles nur so Andeutungen. Mein Geist versetzt sich in die Landschaft von Drosendorf – glaube ich (zuerst war ich mir sicher, dass das in Drosendorf ist, dann nicht mehr). Jetzt aber doch wieder! Ich erinnere mich, wo diese Stelle unten an der Thaya ist. Der Pilotstift fällt mir aus den Fingern auf die Handwurzel. Im Aufschrecken aus dem Schlaf glaube ich, meine Armbanduhr ist mir vom Handgelenk gefallen, aber ich trage seit Jahren keine Armbanduhr mehr. Da hat mein eingeschlafenes Bewußtsein die Sinneswahrnehmungen zu einem falschen Bild zusammengesetzt. Oder?
(9.1.2025)
©Peter Alois Rumpf Jänner 2025 peteraloisrumpf@gmail.com
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