3925 Ich zögere noch
1:38 a.m. Sagen wir es so: ich sollte pinkeln gehen, zögere jedoch, weiß aber nicht warum. Nachdem ich das hergeschrieben habe, geht es doch. Meine Schreiberei ist also mindestens psychotherapeutisch, wenn nicht magisch.
Eines will ich noch festhalten: ich habe so gut wie überhaupt keine Weltkompetenz. Darum veröffentliche ich auch nicht ernsthaft.
9:17 a.m. Ich fahre mit der Zunge meine Zähne entlang und zwei, drei Stellen stören. Eine bestimmte Stelle links oben zu betasten, da habe ich seit Tagen geradezu einen Zwang entwickelt: ich gehe ständig mit der Zunge hin. Es fühlt sich an, als ob ein Fremdkörper dort zwischen den Zähnen steckt, aber das ist nicht so.
Egal! Wir wenden uns dem Zimmer zu: angenehmes Morgenlicht, sanft strahlend (vermutlich sonniges Wetter). Ah! Ich höre die Tageskinder im Stiegenhaus heraufkommen. Ich lockere meine linke Hand, die ich ständig verkrampft halte, was mir meistens gar nicht auffällt. Das Zimmer: ist und bleibt für mich ein angenehmer Ort. Wie immer macht mich meine Bücherwand gegenüber stolz, wiewohl ich den falschen Ton darin merke. Ich denke über Sturm Graz nach und darüber, wie es ihnen in der neuen Saison wohl gehen wird, obwohl ich fachlich überhaupt nichts davon verstehe. Kann man das dann überhaupt denken nennen? (Überhaupt kommt laut Mackensen vom Viehhandel: wenn einer eine Herde kauft, ohne die einzelnen Häupter zu zählen.)
Zum Zimmer fällt mir nichts mehr ein. Ich versuche es mit einem Blick auf die obere Bildreihe. Das hat noch immer geholfen. Durch Mali Lošinj zieht sich ein leicht deformierter Bogen, was mir zum ersten Mal auffällt. In Rettenschoess sticht der blaue, mißratende Berg heute ganz besonders heraus. Beim Photo der Riesneralm scheint alles wie immer zu sein, besonders das winterliche Sonnenlicht. Und Veli Lošinj? Schwebt stärker denn je über einen Abgrund aus Licht. Ein REM-Traum von heute morgen beschäftigt mich wieder (REM-Träume habe ich oft).
Ich bin wieder eingenickt und aufgewacht bin ich von einem kleinen stechenden Schmerz in der Zunge, die anscheinend die ganze Zeit an besagter Stelle sozusagen geklebt ist. Auch am rechten Zeigefinger habe ich eine kleine, lästige, kaum erkennbare Wunde; keine Ahnung woher.
(8.1.2025)
©Peter Alois Rumpf Jänner 2025 peteraloisrumpf@gmail.com
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