Dienstag, 14. Januar 2025

3930 Landkrimi

 



19:20.  Erschüttert suche ich Worte zu finden. Das Erschütternde ist fast unmerklich und nicht leicht zu benennen, das Erschütterte ebenfalls. Es muß etwas mit Leere und Tod zu tun haben. Ich meine die nichtssagende Leere, nicht die, wo eines das Gerümpel rausgeräumt hat. Mir kommt jedoch vor, das mit dem erschüttert ist eine Lüge. Aber irgendeinen Zipfel der Wahrheit hatte ich doch erwischt. Jetzt ist sie wieder weg, die Wahrheit (wenn sie wirklich da war – es gibt viele Möglichkeiten zum Selbstbetrug – der innere Kritiker).
Soll ich Zeit im Bild schauen? Es würde mich vom Abgrund ablenken. Und wenn ich still in der Irritation bleibe? Kommt dann etwas heraus? Wenn ich weiterschreibe – kommt mir vor – baue ich bloß einen Zaun um mich, so provisorisch er auch sein mag. Der kann vielleicht die anderen täuschen darüber, was sich da wirklich dahinter befindet, aber nicht die Unendlichkeit. Dieses Ungeschützte will ich nur dem Abstrakten zeigen, nicht den Mitmenschen (deshalb hätte ich auch vor einem Jüngsten Gericht weniger Angst als vor dem der Mitmenschen). Ich will es ihnen schon gar nicht jetzt zeigen, wo es so ungeschützt und wehrlos ist; wir Menschen sind fragile Wesen (offen, wehrlos – er versucht es schon wieder zu kaschieren und behübschen! - der innere Spötter). Die ZiB sollte schon angefangen haben. Außerdem spinnt mein Laptop in letzter Zeit und ich kann nur selten die Sendungen live abrufen, möglicherweise auch jetzt nicht. So starre ich in mein Zimmer ohne etwas wahrzunehmen. Jetzt, wo ich das hergeschrieben habe, sehe ich doch etwas mehr. Verschwommen und gleichgültig nimmt mein Sehsinn die Bücherwand und die Bilderreihe darüber auf. Aber das ruft die Erinnerung auf, dass ich diesen Anblick liebe. Zumindest habe ich das immer behauptet. Es wird bald Zeit für den abendlichen Krimi, also irgendeinen, den fast täglich anzuschauen sich meine Frau und ich angewöhnt haben. Der Landkrimi gestern mit der Pia Hierzegger war wirklich toll, großartig gespielt. Draußen heult der Wind. Ich lege nun das Notizbuch weg.


(11.1.2025)


©Peter Alois Rumpf Jänner 2025 peteraloisrumpf@gmail.com

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