3121 Es rauscht und klopft
7:34 a.m.
8:13 a.m. Es rauscht
und klopft auf sämtlichen Baustellen außen in der Nachbarschaft und inwendig in
mir. Im Hals kratzt es vom Kräutertee, den ich trinke.
8:25 a.m. Gott sei
Dank: der Rabe schaukelt wieder; die Heizung funktioniert und es wird etwas
wärmer werden hier in meiner Kemenate.
8:35 a.m. Ich kämpfe
Szenen meiner späten, zweiten Studienzeit durch und will sie mir zurechtrücken
und das Damalige nachträglich verbessern. Das Manöver bleibt jedoch chaotisch und
wirkungslos; ich habe nicht genug Distanz und Disziplin, die fremden
Hinterlassenschaften und Ablagerungen zurückzugeben und mir meine verlorenen
Energien zurückzuholen.
8:50 a.m. Ich halte
meine Hände immer noch unter der Bettdecke und habe keinerlei Impuls
aufzustehen. Ich hocke im Bett an die Pölster gelehnt und wenn mein Körper
diese Stellung stundenlang aushielte, würde ich stundenlang in dieser Stellung
verbleiben. So angenehm ist sie meiner Seele.
9:03 a.m. Ich mache
ein Photo von meinem Zimmer exakt von meiner Betthockerposition aus und will
es später auf Facebook unter dem Titel „so verbringe ich meine Vormittage“
posten. Mein Geist hatte sich wieder in der Döbereinerscheiße verfangen.
9:11 a.m. Jetzt beginnen die Entzugsmuskelschmerzen und das
Ziehen um den Mund; noch leicht erträglich. Ich fürchte mich vor der Phase, wo
es wirklich losgeht,
(6.3.2023)
©Peter Alois Rumpf März
2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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