2602 En Miniature
Die neue Nackte von Munch verliert sich nach unten hin; löst
sich tendenziell auf - da unten und an den Extremitäten. Was will ich damit
sagen? Ist das eine notwendige vel hinreichende Aussage? Wem dient sie? Cui
bono? Was will ich damit erreichen? Ein wenig Bedeutungszirkus vorm
Einschlafen? Oder vorm Wachliegen? Ich versuche, durch Umkreisen einen Sinn
herauszulocken. Oder wenigstens eine Pointe. „Witz komm heraus! Du bist
umzingelt“ (Zis). Wieder ein glücklicher Rückfall. Regression – sagen wir auf
den 15 Jährigen? Solche mühsamen Texte müßen auch sein, um irgendwann einen
flotten hervorzukitzeln. Mein Geist findet keinen Punkt, von dem aus er die
Welt aus den Angeln heben kann. Wenn ich verstumme, kommt sofort das Surren an
die Macht. Eher hebelt mich die Welt aus. Mein kleines Wündlein am rechten
Zeigefinger schaut wie ein rotes Auge im Strahlenkranz aus; ein Auge Gottes en
miniature. Ich bin ja auch nur ein ganz kleiner Gott; klein und eingeschrumpelt
wie ein mitteleuropäisches Pimperl in eiskaltem Wasser Sibiriens. Vielleicht
habe ich damit einen halbwegs erträglichen Ausweg aus der textlichen
Verstrickung geschafft. Vielleicht. Was sagt die Textilbranche dazu?
„Österreich ist frei!“.
(28.2/1.3.2022)
©Peter Alois Rumpf März 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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