2284 Die schöne Stelle
Die Musik klingt noch nach. Eine „schöne Stelle“ spielt sich
in meinem Kopf wieder und wieder ab. Ich habe nichts dagegen. Am Anfang und am
Ende franst die „schöne Stelle“ aus und verliert sich im Undeutlichen. Mein auf
den Kleidersessel hingeworfenes Gewand bildet eine beinahe so groteske und
bizarre Gestalt, wie es die barocken Pestsäulen sind. Natürlich kleiner und
weicher und nach hinten gewölbt, aber der Faltenwurf kommt einigermaßen hin.
Die Kabel meines Cedeplayers hängen recht elegisch vom Schreibtisch und
verbreiten trotz ihrer schmalen Gestalt Wehmut. Während die Bohrmaschine
dahinter in ihrer zu kleinen Schachtel mehr wie eine derbe Karikatur einer Rustikalisten
mit Rustikalhüterl wirkt (bitte: es ist 3:27; alle schlafen und mein Geist und
mein Bewußtsein können sich ungehindert und hemmungslos ausdehnen!). Die
„schöne Stelle“ kommt Gottseidank immer noch und kontrastiert sehr gut das
allnächtliche Gesurre (Frage: die „schöne Stelle“ ist innen, aber wo ist das
Surren? Außen in der Außenwelt ist es nicht.) Mein Magen beginnt zu knurren.
Höchste Zeit zum Einschlafen!
(8./9.6.2021)
©Peter Alois Rumpf Juni 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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