Mittwoch, 9. Juni 2021

2284 Die schöne Stelle

 

Die Musik klingt noch nach. Eine „schöne Stelle“ spielt sich in meinem Kopf wieder und wieder ab. Ich habe nichts dagegen. Am Anfang und am Ende franst die „schöne Stelle“ aus und verliert sich im Undeutlichen. Mein auf den Kleidersessel hingeworfenes Gewand bildet eine beinahe so groteske und bizarre Gestalt, wie es die barocken Pestsäulen sind. Natürlich kleiner und weicher und nach hinten gewölbt, aber der Faltenwurf kommt einigermaßen hin. Die Kabel meines Cedeplayers hängen recht elegisch vom Schreibtisch und verbreiten trotz ihrer schmalen Gestalt Wehmut. Während die Bohrmaschine dahinter in ihrer zu kleinen Schachtel mehr wie eine derbe Karikatur einer Rustikalisten mit Rustikalhüterl wirkt (bitte: es ist 3:27; alle schlafen und mein Geist und mein Bewußtsein können sich ungehindert und hemmungslos ausdehnen!). Die „schöne Stelle“ kommt Gottseidank immer noch und kontrastiert sehr gut das allnächtliche Gesurre (Frage: die „schöne Stelle“ ist innen, aber wo ist das Surren? Außen in der Außenwelt ist es nicht.) Mein Magen beginnt zu knurren. Höchste Zeit zum Einschlafen!

 

(8./9.6.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Juni 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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