Mittwoch, 30. September 2020

2009 Ein grauer Morgenoptimismus

 

Ein grauer, grauer Morgenoptimismus schaut beim Fenster herein, und durch die Tür sucht mich der Duft der Katzenscheiße heim. Ja, für diese Zeit bin ich schon recht munter! Die Welt hat mich schon gebraucht: ich mußte dafür sogar die Brille auf meine verschlafenen Augen setzen: ich habe nämlich die alte und teilinvalide Heizung eingeschaltet und den ausgeronnenen vermuteten Wasserkessel aufgefüllt. Da aber jetzt unten in der Küche für mich keine gute Zeit, weil kein guter Platz, ist, habe ich es riskiert, mich wieder ins warme Bett zu legen und mein Zimmer im grauen Licht zu betrachten.

Es ist aber mein Körper, der sich sensationell in meine Aufmerksamkeit spielt: im linken Ohr arbeitet es: es fühlt sich an, als würde sich dort drinnen ein sanfter Wurm schlängeln. An meiner Nasenspitze kitzelt es unausstehlich: direkt an den Eingängen der Nasenlöcher. Meine Schädeldecke juckt und in der rechten Ferse verspüre ich ein leises, scharfes Stechen.

Die Pölster in Rücken und Nacken sind nicht optimal geschlichtet – womit ich mir vermutlich Nackenschmerzen einhandeln werde, denn meine Versuche, dies zu verbessern, gelingen nicht. Jetzt juckt es beim linken Auge oben außen.

Meine Alternative: diesen nicht gerade weltbewegenden Text weiterschreiben und wach bleiben, bis die Küche frei ist, oder aufhören die Welt zu belästigen und wieder einschlafen.

Bin neugierig, wofür ich mich entscheiden werde.

Und ja: ich werde heute im Zimmer auch tagsüber das Licht aufdrehen müssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

(30.9.2020)

 

 

 

 

 

 

 

©Peter Alois Rumpf   September 2020   peteraloisrumpf@gmail.com

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