2009 Ein grauer Morgenoptimismus
Ein grauer, grauer Morgenoptimismus schaut beim Fenster
herein, und durch die Tür sucht mich der Duft der Katzenscheiße heim. Ja, für
diese Zeit bin ich schon recht munter! Die Welt hat mich schon gebraucht: ich
mußte dafür sogar die Brille auf meine verschlafenen Augen setzen: ich habe
nämlich die alte und teilinvalide Heizung eingeschaltet und den ausgeronnenen
vermuteten Wasserkessel aufgefüllt. Da aber jetzt unten in der Küche für mich
keine gute Zeit, weil kein guter Platz, ist, habe ich es riskiert, mich wieder
ins warme Bett zu legen und mein Zimmer im grauen Licht zu betrachten.
Es ist aber mein Körper, der sich sensationell in meine
Aufmerksamkeit spielt: im linken Ohr arbeitet es: es fühlt sich an, als würde
sich dort drinnen ein sanfter Wurm schlängeln. An meiner Nasenspitze kitzelt es
unausstehlich: direkt an den Eingängen der Nasenlöcher. Meine Schädeldecke
juckt und in der rechten Ferse verspüre ich ein leises, scharfes Stechen.
Die Pölster in Rücken und Nacken sind nicht optimal
geschlichtet – womit ich mir vermutlich Nackenschmerzen einhandeln werde, denn
meine Versuche, dies zu verbessern, gelingen nicht. Jetzt juckt es beim linken
Auge oben außen.
Meine Alternative: diesen nicht gerade weltbewegenden Text
weiterschreiben und wach bleiben, bis die Küche frei ist, oder aufhören die
Welt zu belästigen und wieder einschlafen.
Bin neugierig, wofür ich mich entscheiden werde.
Und ja: ich werde heute im Zimmer auch tagsüber das Licht
aufdrehen müssen.
(30.9.2020)
©Peter
Alois Rumpf September 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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