1864 Notizen auf einer Reise nach Vorau
Die abgrundtiefe Häßlichkeit des Matzleinsdorfer Platzes
wird doch vom strahlend schönen indirekten Wolkenlicht erleuchtet.
Die Erstarrung bei Stau mit hysterisch hektischem
Radiogedudel und Gequassel, während das Grün draußen so rein ist.
Vor uns fährt Heizung, Klima, Bad, Elektro, Alarm –
vermutlich nach Güssing.
Des Busses Surren übertönt locker mein privates Surren.
Der Wolkenhimmel ist weit und großartig, dramatisch und
ehrfurchtgebietend, obwohl ich nur den Rand sehe. (Das Busdach über mir und die
leichte Übelkeit in mir.)
Eine Wildgans - glaube ich.
Die Landschaft beginnt sich zu wölben.
Die Stelle vor Wiener Neustadt, die mich mit ihren
Föhrenwäldern so heftig an den Süden, an das adriatische Küstengebiet erinnert.
rot rot rot
… rot rot rot (Lichter).
Tatsächlich Richtung Güssing abgebogen.
Der Blick nach rechts ist mir von der Spiegelung des
Frontfensters des Busses verspiegelt.
Eine Gaja aus Livland.
Ein Vogel flog gegen den Bus – der Bus raste in die Flugbahn
des Vogels – und gleich mein Notizbuch vom Tischchen.
Zöbern, Zögern, Stöbern (Ernst Jandl: „moos“ und „kau“ - das
Resultat einer Moskaureise!).
Das Schatzi in der Arbeitswelt ist braungebrannt, während er
nach Gleisdorf fährt.
Jetzt kommt die Sonne durch (die Natur mag die Liebe und den
Flirt („Schatzi!“)).
„Vor!“ und „Au!“ - das Resultat einer Voraureise.
(5.6.2020)
©Peter Alois Rumpf,
Juni 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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