Montag, 8. Juni 2020

1864 Notizen auf einer Reise nach Vorau


Die abgrundtiefe Häßlichkeit des Matzleinsdorfer Platzes wird doch vom strahlend schönen indirekten Wolkenlicht erleuchtet.

Die Erstarrung bei Stau mit hysterisch hektischem Radiogedudel und Gequassel, während das Grün draußen so rein ist.

Vor uns fährt Heizung, Klima, Bad, Elektro, Alarm – vermutlich nach Güssing.

Des Busses Surren übertönt locker mein privates Surren.

Der Wolkenhimmel ist weit und großartig, dramatisch und ehrfurchtgebietend, obwohl ich nur den Rand sehe. (Das Busdach über mir und die leichte Übelkeit in mir.)

Eine Wildgans - glaube ich.

Die Landschaft beginnt sich zu wölben.

Die Stelle vor Wiener Neustadt, die mich mit ihren Föhrenwäldern so heftig an den Süden, an das adriatische Küstengebiet erinnert.

rot rot rot … rot rot rot (Lichter).

Tatsächlich Richtung Güssing abgebogen.

Der Blick nach rechts ist mir von der Spiegelung des Frontfensters des Busses verspiegelt.

Eine Gaja aus Livland.

Ein Vogel flog gegen den Bus – der Bus raste in die Flugbahn des Vogels – und gleich mein Notizbuch vom Tischchen.

Zöbern, Zögern, Stöbern (Ernst Jandl: „moos“ und „kau“ - das Resultat einer Moskaureise!).

Das Schatzi in der Arbeitswelt ist braungebrannt, während er nach Gleisdorf fährt.

Jetzt kommt die Sonne durch (die Natur mag die Liebe und den Flirt („Schatzi!“)).

„Vor!“ und „Au!“ - das Resultat einer Voraureise.








(5.6.2020)








©Peter Alois Rumpf,  Juni 2020  peteraloisrumpf@gmail.com

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