Donnerstag, 4. Juni 2020

1860 Zu viel zu spät gegessen


Zur Geisterstunde strömt die kalte Luft herein. Die körpereigenen Sirenen surren mir die Ohren voll. Mein Blick geht wohl schon etwas lustlos um; er meint, er habe alles schon gesehen, hier, in meinem Dings-Quartier.
Die Schneise vom Nichts bis aufs Papier herab ist nun geschlagen. Los geht’s, mein Freund, leg los!

Ich atme durch, ich weite meine Brust und meine Leibesmitte, und warte, was da kommen mag.
Die Stille in der Nacht moussiert und moduliert. Ich kann es hören, am Rande des Gehörten schnell zusammenkratzen; im Zentrum fällt es mir nicht auf. Dort ist die Stille viel zu fett.
Jetzt klappert sie ein wenig. Ja, die Stille klappert.
Die Augen ziehen, auch das auf meiner Stirn.

Ich krieg die Luft nicht richtig rein (zu viel zu spät gegessen?).

Ich werde mich aufs Atmen, Erinnern und das Danke-Sagen konzentrieren und lege mich deswegen ganz flach hin.








(3./4.6.2020)











©Peter Alois Rumpf,  Juni 2020  peteraloisrumpf@gmail.com


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