Mittwoch, 20. Mai 2020

1838 Noch ein bißchen schlafen


In der Morgendämmerung, die in meiner geliebten, aber abseitigen Kammer besonders grau ist, versuche ich möglichst unauffällig meine Lebenstrümmer zusammenzusuchen, damit sich nicht gleich der vertraute Morgenblues heranschleichen und festhaken kann.

Noch ein bißchen Abstand vom traurigen Ich. Noch ein bißchen die Augen schließen, bevor ich meine elende Gestalt wahrnehmen muß, noch ein bißchen träumen, bevor ich diesen Holzbalken meines gescheiterten Lebensschiffes durch diese fragwürdige Wirklichkeit schleppen muß, und dabei so tun, als wäre alles in der richtigen Ordnung. Einfach noch ein bißchen schlafen.









(18.5.2020)











©Peter Alois Rumpf,  Mai 2020  peteraloisrumpf@gmail.com


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