1838 Noch ein bißchen schlafen
In der Morgendämmerung, die in meiner geliebten, aber
abseitigen Kammer besonders grau ist, versuche ich möglichst unauffällig meine
Lebenstrümmer zusammenzusuchen, damit sich nicht gleich der vertraute
Morgenblues heranschleichen und festhaken kann.
Noch ein bißchen Abstand vom traurigen Ich. Noch ein bißchen
die Augen schließen, bevor ich meine elende Gestalt wahrnehmen muß, noch ein
bißchen träumen, bevor ich diesen Holzbalken meines gescheiterten
Lebensschiffes durch diese fragwürdige Wirklichkeit schleppen muß, und dabei so
tun, als wäre alles in der richtigen Ordnung. Einfach noch ein bißchen
schlafen.
(18.5.2020)
©Peter Alois Rumpf, Mai 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
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