1749 Am Bahnhof von Stainach
Ich schleppe die große Leiter schlaftrunken und traumverhangen vom oberen in den unteren Stock und die Anstrengung bereitet mir Übelkeit. Das war's dann schon. Nun liege ich wieder im Bett und erhole und beruhige mich, während mein Herz immer noch klopft wie wild.
Tränen steigen innen hoch und bleiben – wie das bei mir so üblich ist – hinter den Augen stehen.
Heute ist der Große Tag. Heute wird es passieren. Heute werfe ich Tonnen von Belastung von Schulter und Rücken.
Ich versuche, am Magnetbildchen mit der Halbnackten von Modigliani, das am rechten (oder linken) Lautsprecher (je nachdem, ob man von mir oder dem Kassettenrekorder ausgeht) meines ungenutzen Kassettenrekorders angedockt ist, den Busen zu sehen. Aber das ist aus dieser Distanz nicht möglich, egal ob Brille auf oder runter, ob ich den Lichtstrahl aufs Bildchen richte oder nicht.
Gut so! Distanz ist gut! Kein Stillen mehr!
Mir ist immer noch ein wenig schlecht. Nicht wirkliche der Rede wert (darum schreibe ich bloß drüber); wenn ich in mich hineinhorche, bemerke ich jedoch, daß mir fast zum Kotzen ist.
Aber auch das lasse ich, wie die Tränen, nicht heraus.
Mein innerer Film spielt sich ab, läuft mit vielen Wiederholungen in meinem Kopfkino. Zittern und unwillkürliche „Muskel“Kontraktionen laufen durch meinen Energiekörper und reichen immer wieder bis auf meinen Leib.
Ein blaues Licht links bei geschlossenen Augen leuchtet mir den Weg, bevor es verlischt.
Ach ja! Im Traum hatten wir in einem Zelt am Bahnhof von Stainach gewohnt und wollten weiterreisen, was sich aber ständig verzögert hat. Schwierigkeiten mit dem Ticket, aber bis Admont (!) konnte ich eine Fahrkarte lösen.
Von dort müssen wir dann selber weiterschauen.
(10.2.2020)
©Peter Alois Rumpf, Februar 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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