1697 Das Universum ist schwach
Ich starre auf einen Stern vor mir und dabei bewegt sich das
Universum mit meinen Atemzügen. Es hält meinem eindringlichen Blick kaum stand
und kann sich nur schwer gegen seine Auflösung behaupten. Immer wieder beginnt
es zu verschwimmen und zu flimmern. Der Stern, den ich anstarre, ist erbärmlich
und zum Erbarmen schwach: nach dem Notieren brauche ich jedesmal ein paar
Sekunden, um ihn wiederzufinden.
Was ist los mit dieser Welt?! Läßt sich von mir,
ausgerechnet von mir so einschüchtern?!
Meine Augen scheinen von der Welt enttäuscht zu sein, denn
sie fallen mir ständig zu und wollen nach innen schauen.
Die Namen, alles wird umgeschrieben.
In dem Augenblick, als ich meine Lider hebe, bekommt das
Universum einen Knacks und die Katze kommt herein. Eine Drehung meines Kopfes
läßt der Stern verschwinden.
(9.1.2020)
©Peter Alois Rumpf, Jänner 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
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