1685 Der Schriftsteller bei der Arbeit
Was kann ich an einem letzten Tag im Jahr schreiben, der
zufällig festgelegt und „gemacht“ ist und an dem sich – soweit ich weiß – und
wenn ich es geschwollen ausdrücken darf – kosmisch-energetisch nicht allzuviel
abspielt – wie zum Beispiel am Frühlingsbeginn - wiewohl vielleicht der
Massenwirbel heute Nacht auch eine paar Energien in Bewegungen bringen könnte –
also, was schreib ich da?
Ein ganz gemütlicher Morgen. Mit Katze auf meiner
Schreibhand. Das ist gut, denn so muß ich jeden Satze abwägen, weil ich ihn
gegen das Gewicht des Tieres aufschreiben muß und so mir zu leichtes und
seichtes Schreiben nicht der Anstrengung wert erscheint. Keine überflüssigen
Sachen unter diesen erschwerten Bedingungen.
Jetzt düdelt ein Handy. Jetzt zischt der Milchschäumer der
Kaffeemaschine. Jetzt düdelt wieder das Handy; und nocheinmal. Jetzt rattert
das Mahlwerk der Kaffeemaschine und jetzt geht das ganze Gezische und Geklopfe
los, mit dem der Kaffeetrunk erzeugt wird. Und jetzt Wassergepritschel. Jetzt
kommt der zweite Kaffee dran, der für mich (zischen, mahlen, pfauchen,
klopfen).
Ich warte auf die Photographin und den Kaffee; ich brauche
Photos für das Album „Der Schriftsteller bei der Arbeit“.
(31.12.2019)
©Peter Alois Rumpf, Dezember 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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