1681 Unbegreifliche Schwäche
Wegen einer mir unbegreiflichen Schwäche – und was mir dazu
noch am ehesten einfiele, will ich nicht gelten lassen – habe ich mich um drei
Uhr Nachmittag hingelegt. Das Surren arbeitet wie wild – als wäre ich unter
Drogeneinfluß – dabei habe ich am Morgen nur zwei Tassen dünnen Kaffee
getrunken – ja, dieses Surren hüllt mich regelrecht ein und ruckt und reißt an
mir herum in unerwarteten Stößen und Sprüngen, als wolle mich jemand wie einen
Zaunstipfel ausreißen, und reißt hin und her. Das Zucken läuft dann physisch
durch Wahrnehmung und Körper.
Früher kannte ich so ähnliche Zustände nur im hohen Fieber.
Wie Windstöße geht das Surren auf mich los. Vorhin, in Bus und Straßenbahn war
mir ständig etwas übel, als vertrüge ich das Fahren überhaupt nicht mehr. Sagt
mir, was los ist!
Die markanten „Richtungs-“ und Geschwindigkeitswechsel der
Surrattacken sind von einem leicht überhörbaren Schnalzen und Kleschen
begleitet, das mich immer aufschrecken läßt. Und jetzt kommt wieder der
leichte, aber lästige Schmerz in der rechten Ferse, etwas, das mich in letzter
Zeit öfters heimsucht. Meine Achillesferse, obwohl ich weit davon entfernt bin,
ein Achill zu sein.
Und mein Surren, als wäre es körperlich, hüllte mich als
Substanz ein und könnte zucken. Was zum Teufel ist los mit mir?
Ich wickle mich bis zum Hals in die Bettdecke, um meinen
Körper und mein ausbrechendes Surren beieinander zu halten, daß nicht einzelne
Energiekluster oder sonstige Teile des Körpers und der Seele auf Reisen gehen
oder gar auf Nimmerwiedersehen abhauen.
(26.12.2019)
©Peter Alois Rumpf,
Dezember 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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