1499 Kampf zwischen Gut und Böse
In mir findet ein Kampf zwischen Gut und Böse statt. Ich
könnte auch sagen: zwischen Aufstehen und Liegenbleiben. Nur, daß ich mir nicht
sicher bin, was gut und was böse ist. Es gibt vieles, das gegen das Aufstehen
spricht: wenn ich hinunter in die Küche gehe, um mir ein Frühstück zu bereiten,
störe ich die Tageskinder? Störe ich meine Frau bei ihrer Arbeit? Oder
eventuell andere Familienmitglieder, wenn sie in der Küche sind (was ich nicht
weiß)? Das Gleiche gilt für das Bad, denn dort müßte ich ja auch hin. „Ich bin
eine permanent störende Existenz!“ will mir so ein fremdinstallierter innerer
Lautsprecher sagen.
Was aber, wenn es doch meine innerste Stimme ist, die ich schlecht höre und falsch verstehe und die mir sagt: „Dein Geist macht Gefangene! Du manipulierst die Menschen und auch die Tageskinder, indem du ihre Aufmerksamkeit auf dich ziehst, ohne es wahrhaben zu wollen!“? Oder sie sagt mir: „Raus aus der falschen Zugehörigkeit! Raus aus der für dich ungeeigneten Herde! Du bist ein Wanderer!“ Und: „Schütze dich vor Verletzungen!“ „Man betritt kein Haus, in dem man nicht geachtet wird!“? Was dann?
Was aber, wenn es doch meine innerste Stimme ist, die ich schlecht höre und falsch verstehe und die mir sagt: „Dein Geist macht Gefangene! Du manipulierst die Menschen und auch die Tageskinder, indem du ihre Aufmerksamkeit auf dich ziehst, ohne es wahrhaben zu wollen!“? Oder sie sagt mir: „Raus aus der falschen Zugehörigkeit! Raus aus der für dich ungeeigneten Herde! Du bist ein Wanderer!“ Und: „Schütze dich vor Verletzungen!“ „Man betritt kein Haus, in dem man nicht geachtet wird!“? Was dann?
So, jetzt habe ich den Salat! Jetzt ist die Entscheidung
aufstehen oder nicht zu einer Entscheidung auf Leben und Tod geworden!
Komm Peter! geht’s nicht ein bißchen leichter?
(Lieblingsroman des Werner Kogler: „die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“).
Eines ist mir schon klar: ich störe die Tageskinder nicht
beim Durchgehen; meistens freuen sie sich, oder sie lassen sich in ihren
Spielen nicht stören.
Nein, das ist mir doch nicht klar. Ich bin darob doch
unsicher.
Jetzt hantiert die Tagesmutter in der Küche; auch kein guter
Zeitpunkt hinunterzugehen. Ist wenigstens das Bad frei? Nein, ist es nicht.
Wie hat der gute Maler und Säufer, den ich vor zwanzig
Jahren zufällig auf der Straße getroffen habe, damals gefragt? „Ich habe
gehört, du bist jetzt Chef, Vater, Oberhaupt, Patriarch – das exakte Wort weiß
ich nicht mehr – eines großen Clans geworden?!“
(Wer meine damalige Antwort wissen will, muß mir schreiben.)
(10.9.2019)
©Peter Alois Rumpf,
September 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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