Montag, 6. Mai 2019

1328 Im Moment regiere ich die Welt vom Bett aus


Im Moment regiere ich die Welt vom Bett aus. Aber die Untertanen, folgen sie mir nicht? Einer meiner Hofärzte nimmt meinen (Telefonan-) Ruf nicht an. Er glaubt, er kann mich mit einer jungen, weiblichen Tonbandstimme, die er vorschickt, betören (zu eifrig die Stimme, als daß ich auf sie reinfalle). Außerdem schaut es aus: meine gesamte Dienerschaft hat den Palast verlassen; nur unser kleiner Palasttiger ist noch da. So! Genug vom Blödsinn!

Jetzt hat der Anruf beim Arzt geklappt, die nette Ordinationsassistentin hat abgehoben und mir einen Termin gegeben. Die zweite Frage zu stellen, wie ich es mir vorgenommen hatte, habe ich vergessen, aber ich lasse es gut sein. Ich habe ja ein schlechtes Gewissen, daß ich störe, weil ich letztens in meiner Verwirrung hinausgegangen bin, ohne einen Folgetermin abzusprechen. Und ich habe ja wirklich gesehen, wie dicht es dort zugeht und welchen Stress die Dame am „Schalter“ hat und wie bewundernswert ruhig und immer freundlich sie dabei bleibt.

Ich höre nun die Tagis die Stiegen heraufkommen und fühle mich so wohl in meinem Bett, dem Zentrum der Welt.

Bei leichter Einschlaftendenz abschweifend denke ich mir ein Interview mit Armin Wolf aus – also er interviewt mich – und er kramt meine „rechte“ Zeit aus – im ORF vermutlich abgespeichert, weil ich in meinem Größenwahn zu Beginn meiner Schreiberei dem ORF den Link zu meiner Schublade geschickt habe – aber ich pariere nicht ungeschickt und unter Lachen seine kritischen Fragen in meinem ausgedachten Interview.

Aha! Interessant! Schlechtes Gewissen wegen meiner döbranitisch induzierten „katholischen“ (die Katholiken möchten sich über diese Texte bedanken!! He!) Phase? (Ich muß auch immer wieder im Fremdwörterbuch nachschauen, ob ich die Fremdwörter überhaupt richtig verwende.) Schlechtes Gewissen, und das bloß einer Internetgemeinde gegenüber! Woran ist das eine Rem-iniszenz?

Abgelenkt durch einen Besuch unten, der mich aber nichts angeht, verliere ich meinen Faden (und greife ihn unbewußt im nächsten Text auf).











(6.5.2019)













©Peter Alois Rumpf  Mai 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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