Freitag, 3. Mai 2019

1325 Wasserständer


Mit einem Wasserständer wache ich auf, bleib jedoch liegen und zögere den blaseninduzierten Gang zur Toilette hinaus. Nach ein paar Minuten schaffe ich es aufzustehen, trinke noch vom kalten Kräutertee, der mir von gestern über geblieben ist, erledige endlich mein dringendes kleines Geschäft am Klo und denke mir, mein erster Satz heute wird „Ich ziehe gleich nach dem Aufstehen die Jalousie rauf um die schöne, liebe, willkommene, freudig begrüßte Melancholie des Regentages in mein morgendüsteres Zimmer zu lassen“ sein. Ich gehe zurück Richtung Zimmer, aber die mich begleitende Katze lockt mich einen Stock tiefer. Ich gehe mit, obwohl ich weiß, daß sie ihr Frühstück schon bekommen hat, da ich meine liebe Frau unten in der Küche werken höre (wie spät es ist weiß ich noch nicht). Das macht die Katze nicht zum ersten Mal, ich stehe dann ein wenig neben ihr, während sie aus ihrem Schüsserl frißt. Ich weiß nicht, will sie mich als ihre Hauptbezugsperson (ihren Freund?) einfach bei ihrem Frühstück dabei haben oder hat sie Angst, weil gleich die Tageskinder kommen.

Ich selber bin völlig verschlafen, wanke mehr als daß ich gehe, kann noch nicht reden. Irgendwie schaffe ich es doch, meiner lieben, schon seit Stunden tätigen Frau stumm vel (und/oder) durch einen zu verständlicher Rede tendierenden (Intent!), aber das Ziel nicht erreicht habenden Laut „Guten Morgen“ zu wünschen, wofür ich mir als Dank und Gegengabe einen Kuß einhandle, während schöne Barockmusik aus dem Küchenradio erklingt.
Ich freue mich ganz verschlafen und wanke wieder hinauf in mein Zimmer, nehme noch einen Schluck vom Kräutertee und ziehe endlich die Jalousie hoch (ahem) wie ich es mir in meinem im zweiten Satz eingeschlossenen Ersten Satz vorgenommen habe.

Dann baue ich mein Bett mittels derer Pölster (Kissen) vier um, sodaß ich bequem hockliegen kann, lege/hocke mich eben so hin, decke mich zu – die Katze wartet schon, kommt herauf und wir sind wieder bei unserem gewohnten Morgenspiel: schtreicheln, schnurren, schreiben, schlafen.









(3.5.2019)










©Peter Alois Rumpf  Mai 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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