2361 Madame Mi-Tsi
„Hallo!“ ruft jemand in Hörweite ins Universum hinaus und ich habe keine Ahnung, welche Folgen das für die Welt zeitigen wird. Meine drei, vier Bilder hängen klar und still – wie die Welt nach einem Regen – und klar und still steht auch die Bücherwand. Meine linke Hand, die ich zum Festhalten des Notizbuches auf eben dieses gelegt habe, hat für ein paar Sekunden eine bläuliche Aura. Alles wirkt so frisch und neu, dass mein Herz vor Vorfreude und Erwartung aufgeregt klopft. Ich bin glücklich wie ein Kind, das aus dem Schlaf erwacht ist und sich auf den neuen, frischen, unbelasteten, großartigen Tag freut.
Madame Mi-Tsi hüpft mir auf die Brust und ist somit meine erste Herausforderung
des Tages - mit Lächeln angenommen, weil sie meinen Schreibstift ständig
bearbeitet und somit meine Schreibschrift mitgestaltet. Dabei habe ich sowieso
immer wieder Schwierigkeiten, meine eigene, unbearbeitete Schrift zu lesen.
Vom unteren Stockwerk kommen die fröhlichen Rufe und
Gespräche unserer Tageskinder herauf, die Lebendigkeit selbst, die Fröhlichkeit
ist ansteckend. Ich streichle den pelzigen Rücken von Madame Mi-Tsi, die
zufrieden schnurrt, und staune, was für ein schönes Leben ich habe! Ich genieße
und genieße dankbar dieses Glück und werde bald aufstehen, um mir ein Frühstück
zu machen.
(3.8.2021)
©Peter
Alois Rumpf August 2021 peteraloisrumpf@gmail.com
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