Donnerstag, 27. Mai 2021

2228 Voodoo-Faust II

 

          (Eine Crash-Oper von ManfreDu Schu)

 

 

Ich höre, wie schon seit einer Woche mehrmals täglich, auch jetzt die Crash-Oper Voodoo-Faust II von ManfreDu Schu über Kopfhörer, und damit bin ich mitten im Anfangsgewitter. Ein schönes Stück! Besonders Part 9 mit seiner universellen kosmischen Trauer geht mir so nah („Die Schöpfung harret ihrer Erlösung“ oder so ähnlich vom blöden Paulus. Kommt so in der Oper nicht vor).

Ich schlage die CD-Hülle auf und lese zum ersten Mal den Beipackzettel. Es gibt: Dauphin Christophe Sonja Sélange, flash, VooDoorela und jemand, etwas, das ich nicht entziffern kann – Oornbok?, und jedenfalls den Maestro und Dirigenten himself.

Weil ich meinen Laptop gerade zur Reparatur gebracht habe, sitze ich in meinem Schreibtischlehnstuhl, höre die Musik und spiele nicht wie sonst abwechselnd Mahjongg-Festung und Solitaire, sondern schreibe, um meine Entzugserscheinungen möglichst klein zu halten. Bald komme ich zur interessanten Scheisse-Passage von VooDoorela. Dann - so steht es hier – wird die orangerote Jacke übergezogen. Auch der zweite Akt endet mit „Scheisse 14...“ - übrigens ganz zart und lieb von VooDoorela artikuliert – und einer Gin-Tauf-Szene (ich verstehe das so, dass mit Gin getauft wird, nicht der Gin). Oder doch nicht? War ich voreilig? (ich weiß nicht mehr, wo wir im Libretto sind). Anscheinend wirklich nicht. Sind wir noch im zweiten, oder doch schon im dritten Akt? (Das kommt davon, wenn man musikalische Laien und Trottel an Opern heranläßt und sie sich tatsächlich heranwagen!)

Schaut so aus, als gehörte meine Lieblingspassage 9 noch zum zweiten Akt, Szene „you have to have guts ...“ Jetzt „Scheisse 14“, also Ende Akt zwei. So! Das stimmt jetzt. Nein, irgendwas stimmt wieder nicht! Meine Minuten- und Sekundenzählung mit dem Skript und die CD-Player-Anzeige stimmen nicht überein. Also: ich weiß nicht, wo ich bin. Ich werde den Maestro persönlich fragen müssen. („Nun Darf Ich Dich Seelen“). Die letzten Szenen jedenfalls heißen „Tätowierter Tanz“, nachdem vorher noch der dritte Akt mit „Scheisse 14“ geendet hat und ich – im Gegensatz zum Skript – den Schlußteil „Tätowierter Tanz – zumindest die letzte Szene – nicht mehr zu Akt 3 rechne, sondern als Extro („Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit“) - im Gegensatz zum Introgewitter, das ich auch dem ersten Akt voranstelle -  zähle. Soviel schriftstellerische Frech- Freiheit muß sein. Wobei der schlitzohrige Maestro Schu zu den 9:28 Minuten der Szenen 22 bis 28 auch den – verdienten! - Schlußapplaus als Stückverlängerung dazugeschwindelt hat! Mon Dieu!

 

(10.5.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Mai 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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