Donnerstag, 27. Mai 2021

2227 Kein Vergnügen

 

Oft blicke ich vom dritten Stock auf diesen schönen, kleinen Platz unter den drei Bäumchen, von denen ich immer noch nicht herausgefunden habe, wie sie heißen, und denke mir: „wie schön muß es sein, dort unten auf einer der Bänke zu sitzen!“ und jetzt sitze ich daselbst. Enttäuschend ist das viele die Selbsts überschätzende Blech (oder Plastik) rundherum, das die Sicht verstellt und einengt. Es irritiert mich, dass ich Menschen sehe, die an „unserer“ Haustür klingeln, und die mir nichts sagen – ich welchen Zustand bin ich da abgerutscht? Weder gehört das Haus noch „unsere“ Wohnung uns und die meisten, die im Haus wohnen, kenne ich nicht. Baulärm, das ist das Nächste, die die Idylle-von-oben zu einer unangenehmen Situation-hier-herunten zerstört. Das Sonnenlicht auf dem weißen Papier blendet meine Augen, sodaß sie tränen und ich sie zusammenzwicken muß, und die bei fast Windstille seltenen Lüftchen blättern mir meine Notizbuchseiten um. Die Mittagsglocken läuten und es ist schon so heiß, dass ich im leichten Sommersakko im Schatten schwitze. Dabei hat es vor ein paar Tagen nur wenige Grade über Null. Nein, das ist kein Vergnügen! Ich gehe in meine Kemenate zurück.

 

(10.5.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Mai 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite