Donnerstag, 29. April 2021

2214 Zu mächtig ach

 

Der im Dachbodenfenster gespiegelte Ausschnitt des taubenvergitterten Daches driftet durch meine Bildzensur und läßt meine Seele sich nach Freiheit sehnen. Ich bin zu ungewöhnlich früher Zeit munter und ausgeschlafen. Darum merke ich es: ich habe Angst, jetzt einfach den Tag anzugehen. Ich fürchte, dann nicht durchzuhalten und mitten drin einzubrechen. Ich traue mir den Lebensmarathon nicht mehr zu. Mich wundert doch, dass die Angst so groß ist. Ich gehe wieder zu Bett. Dabei sehne ich mich nach einem anständigen, fröhlichen, freien Tagewerk. „Doch zu mächtig ach ...“. Und zu hoffnungsmüde, oh weh.

 

(29.4.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   April 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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