2212 Anbeter der Großen Göttin
Soeben aus tiefem Schlaf und Traum herausgeschält – meine
Wahrnehmung bewegt sich noch – hocke ich fraglos in der Realität wie in einem
Vogelnest. Es geschehen noch kleine Wunder. Es ist laut und plötzlich still.
Ich erschrecke ob dieses unerwarteten Umsturzes im Gehör und lausche
aufmerksam, bis das Surren die Herrschaft über meine Ohren übernimmt. Meine
realen Füße stehen fest mit angezogenen Knien auf dem Bettlaken, während meine
Energiebeine ausschlagen und treten. Mein leerer Magen knurrt wie schon vorm
Einschlafen in später Nacht. Meine rechte Hand, die den Kugelschreiber hält,
ruht nachdenklich am meiner rechten Hüftbeuge, während ihr energetisches
Pendant auszuckt und auf das Bett drischt. Und plötzlich – fast wie aus dem
Nichts – die immense, überwältigende Sehnsucht nach dem Anblick sich langsam
und andächtig entkleidender Frauen, die mir in frommer Intimität ihren ruhigen,
lieben, stillen, freundlichen Anblick gönnen. Hääh? Bin ich jetzt …? Aaah! Der
Facebookfriend ist schuld! (Zwinkersmily). Der, der mir unter einem Posting von
weißem Polarlicht hingeschrieben hat, das wäre der Saum des Kleides der Göttin!
Und mir daraufhin eingefallen ist, wie ich im Kindergarten unter die Röcke der
Kindergartentante (eine grausame Klosterschwester!) zu spähen versucht habe. Ja
ja, ich bin ja doch ein Anpeter der Großen Göttin – das war mir nicht so ganz
bewußt! Aber bevor ich mich in diesem Wahn verliere und meine peinliche
Selbstentblößung bis zum Point-of-no-return treibe, stehe ich jetzt lieber auf
und mach mir mein Frühstück. Essen hält Leib und Seele zusammen.
(28.4.2021)
©Peter Alois Rumpf April 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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