Mittwoch, 28. April 2021

2212 Anbeter der Großen Göttin

 

Soeben aus tiefem Schlaf und Traum herausgeschält – meine Wahrnehmung bewegt sich noch – hocke ich fraglos in der Realität wie in einem Vogelnest. Es geschehen noch kleine Wunder. Es ist laut und plötzlich still. Ich erschrecke ob dieses unerwarteten Umsturzes im Gehör und lausche aufmerksam, bis das Surren die Herrschaft über meine Ohren übernimmt. Meine realen Füße stehen fest mit angezogenen Knien auf dem Bettlaken, während meine Energiebeine ausschlagen und treten. Mein leerer Magen knurrt wie schon vorm Einschlafen in später Nacht. Meine rechte Hand, die den Kugelschreiber hält, ruht nachdenklich am meiner rechten Hüftbeuge, während ihr energetisches Pendant auszuckt und auf das Bett drischt. Und plötzlich – fast wie aus dem Nichts – die immense, überwältigende Sehnsucht nach dem Anblick sich langsam und andächtig entkleidender Frauen, die mir in frommer Intimität ihren ruhigen, lieben, stillen, freundlichen Anblick gönnen. Hääh? Bin ich jetzt …? Aaah! Der Facebookfriend ist schuld! (Zwinkersmily). Der, der mir unter einem Posting von weißem Polarlicht hingeschrieben hat, das wäre der Saum des Kleides der Göttin! Und mir daraufhin eingefallen ist, wie ich im Kindergarten unter die Röcke der Kindergartentante (eine grausame Klosterschwester!) zu spähen versucht habe. Ja ja, ich bin ja doch ein Anpeter der Großen Göttin – das war mir nicht so ganz bewußt! Aber bevor ich mich in diesem Wahn verliere und meine peinliche Selbstentblößung bis zum Point-of-no-return treibe, stehe ich jetzt lieber auf und mach mir mein Frühstück. Essen hält Leib und Seele zusammen.

 

(28.4.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   April 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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