1974 Scanner
Der Blick durch mein Brillenglas ist trübe. Nebel ist im
Zimmer, trockener Nebel. Und jetzt? Jetzt huste ich einmal und nehme einen
Schluck vom Bronchialtee. Meine Augen wandern umher und finden nichts, wo sie
verweilen möchten. Ich ziehe die Augen ein wenig aus dem Blick zurück und lasse
sie weiter hinten schwimmen. Meine Kinnladenmuskel arbeiten und meine Ohren
vollführen wie üblich ihr absurrdes Chorwerk.
In meiner Brust brennt es und mein Hintern hat sich schon
etwas platt gesessen. Mein Gemächt hängt teilnahmslos, desinteressiert und
vielleicht auch machtlos da unten herum – ich hätte es gar nicht beachtet, wenn
ich nicht mit meinem Scanner bewußt hingefühlt hätte, von innen her, durch meinen
Hohlkörper. Oder doch von außen, vom Kopf her, fast vom Hals schon im Bogen
nach unten?
An der Stirn, in der Mitte, nahe an der Nasenwurzel, beginnt
nun ein Ziehen; anscheinend bis in die Nebenhöhlen verwurzelt; oder überlagern
sich da zwei separate Geschehen?
(6./7.9.2020)
©Peter Alois Rumpf September
2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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