1536 Hausbeschau
Mit geschlossenen Augen blicke ich mit nach rechts geneigtem
Kopf auf die schnurrende Katze. Ein kleiner Schmerz im Kreuz versucht sich
zögernd an die Oberfläche zu kämpfen. Mein rechter Oberschenkel löst sich ohne
mein Zutun von der mit Schweiß angeklebten Pyjamahose.
Am Kopf finden in der Aura energetische Umschichtungen
statt. Meinem Rücken hinauf wandern außen (?) an der Wirbelsäule entlang ein
paar Stromstöße.
Der Druck der Fußsohlen auf der Matratze schickt Projektionen aus, die bis
oben auf dem Kopf wirken und über dem Scheitel ein Kribbeln auslösen.
Aua-Rufe holen mein Bewußtsein wieder aus meinem leuchtenden
Körper heraus an die Oberfläche.
Wieder in die Blase mit den schrägen Bildern und
eigenartigen Sätzen hinuntergetaucht.
Beim Heraufschwimmen verliere ich das Meiste der Beute. Eine
mögliche Pseudoerinnerung bleibt mir; ich bin mir nicht im Klaren, ob ich das
erlebt habe oder nicht.
Ich ziehe mich um, trage dann jedoch immer noch den Pyjama.
Ein Blick auf die Uhr (heroben, an der oberflächlichen
Realität): 10:59. Das geht noch! (Schau! Schon will diese verdammte Scheißmoral
ins Spiel!)
„Ah, die Zöllner und Sünder sind da! Mir brauchts ihr nix
erzählen! Ich habe vor Jahrzehnten beim Verzollungspostamt 1036 gearbeitet. Ich
kenn mich aus! Hausbeschau bei großen Firmen und so!“ (N.N. streckt seinen
rechten Arm mit flach geöffneter, nur leicht gekrümmter, nach oben zeigender
Handfläche ein wenig nach vorne.)
Nein, nein, nein! Ich fang jetzt nicht an, Theaterstücke zu
schreiben! Das kann ich gar nicht und außerdem viel zu viel Arbeit! Und ich hab
Hunger und will endlich frühstücken!
(8.10.2019)
©Peter Alois Rumpf, Oktober 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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