Dienstag, 8. Oktober 2019

1536 Hausbeschau


Mit geschlossenen Augen blicke ich mit nach rechts geneigtem Kopf auf die schnurrende Katze. Ein kleiner Schmerz im Kreuz versucht sich zögernd an die Oberfläche zu kämpfen. Mein rechter Oberschenkel löst sich ohne mein Zutun von der mit Schweiß angeklebten Pyjamahose.
Am Kopf finden in der Aura energetische Umschichtungen statt. Meinem Rücken hinauf wandern außen (?) an der Wirbelsäule entlang ein paar Stromstöße.

Der Druck der Fußsohlen auf der Matratze schickt Projektionen aus, die bis oben auf dem Kopf wirken und über dem Scheitel ein Kribbeln auslösen.

Aua-Rufe holen mein Bewußtsein wieder aus meinem leuchtenden Körper heraus an die Oberfläche.

Wieder in die Blase mit den schrägen Bildern und eigenartigen Sätzen hinuntergetaucht.
Beim Heraufschwimmen verliere ich das Meiste der Beute. Eine mögliche Pseudoerinnerung bleibt mir; ich bin mir nicht im Klaren, ob ich das erlebt habe oder nicht.
Ich ziehe mich um, trage dann jedoch immer noch den Pyjama.

Ein Blick auf die Uhr (heroben, an der oberflächlichen Realität): 10:59. Das geht noch! (Schau! Schon will diese verdammte Scheißmoral ins Spiel!)

„Ah, die Zöllner und Sünder sind da! Mir brauchts ihr nix erzählen! Ich habe vor Jahrzehnten beim Verzollungspostamt 1036 gearbeitet. Ich kenn mich aus! Hausbeschau bei großen Firmen und so!“ (N.N. streckt seinen rechten Arm mit flach geöffneter, nur leicht gekrümmter, nach oben zeigender Handfläche ein wenig nach vorne.)

Nein, nein, nein! Ich fang jetzt nicht an, Theaterstücke zu schreiben! Das kann ich gar nicht und außerdem viel zu viel Arbeit! Und ich hab Hunger und will endlich frühstücken!










(8.10.2019)











©Peter Alois Rumpf,  Oktober 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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