1049 In dieser Hitze
Der Wind spielt mit den Sonnenschirmen draußen im
Schanigarten; ich sitze drinnen, wo die Jazzkapelle aus dem Lautsprecher mit
Tönen und Rhythmen spielt. Heiß. Der bewußtseinsverändernde Effekt der Hitze,
Auflösungserscheinungen wie unter Drogen. Der Kaffee wirkt auch.
Ich fadisiere so vor mich hin, wenn auch nicht mich. Dieses
Ins-Leere-Starren finde ich situationskonform. Aber zugeben muß ich schon: ich
möchte gerne geliebt und bewundert werden. Einfach so, auch wenn mir jetzt in
der Hitze kein stichhaltiger Grund dafür einfallen will, warum ich das werden
sollte. Egal, irgendwann gehe ich auf Reise.
Die Sängerin im Lautsprecher driftet singend nur so dahin, sehnsuchtsvoll
und mit dem Blues; das Saxophon jammert so schön dazu, wie ich es – das Jammern
– nie hinbekomme.
Der Jazz scheint mir die Musik des letzten Stadiums der
Aufklärung zu sein: noch „rational“, noch „cool“, nicht ganz
„aufgeklärt“, aber schon mit Drogen unterlegt, die das kippen lassen werden.
Noch grüßen sie nicht auch Bäume. (Meine mittägliche Kleinstanalyse; so klein,
daß ich auf eine Überprüfung verzichte – Schezko jedno.) In dieser Hitze sind
auch kurze Texte schon lang. Darum: Schluß!
(7.8.2018)
©Peter
Alois Rumpf August 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
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