Dienstag, 27. Februar 2018

879 Oder Monolog

Es ist Viertel auf Mitternacht und ich gestikuliere fröhlich mit mir selbst. Ich rede dabei nur innerlich, nicht äußerlich, um niemand von den Schlafenden aufzuwecken. (Schlafende Hunde ...) Das Gespräch führe ich – innerlich! nur innerlich! - mit den vagen, nebelhaften Gestalten von Stermann und Grissemann (– Mitternacht! Geisterstunde!) Sie fragen mich spöttisch: „Was soll 'Han?' heißen?“ Ich erkläre es. Im Dialekt gibt es ein „Hã“ - das Wort, das verwendet wird, wenn man nichts verstanden hat und auf das man meistens zu hören bekommen hat: „das heißt 'Bitte?' !“

Irgendwann vor Jahrzehnten habe ich einen Text gelesen – keine Ahnung mehr von wem, aber ziemlich sicher aus dem 19. Jahrhundert – wo dieses fragende und schwer in Buchstaben zu fassende, von oben herab verachtete Silbenwort mit „Han“ zu veredeln und in den gehobenen Sprachgebrauch einzuführen versucht wurde. Das habe ich mir gemerkt. Daran kann ich mich erinnern.

Es geht bei diesem verschwommenen Willkommen Österreich noch ein bißchen hin und her, spöttisch und zynisch. Ich bekenne meine Liebe zum Absurden und Hanebüchenen, der ich auch dieses „Han?“ verdanke und von der ich denke, daß ich hier damit punkten können sollte.

Wie gesagt, dabei fuchtel, gestikuliere und grimassiere ich vergnüglich und aufgeregt, bei diesem meinen stummen, inneren, mitternächtlichen Dialog.



Oder Monolog.









(20./27.2.2018)












©Peter Alois Rumpf    Februar 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite