Freitag, 22. November 2024

3878 Das Bröselchen in der Luftröhre

 



Kein aufgetautes Brot zu Hause! Also ab ins Lieblingscafé zum Frühstücken. Jetzt (11:44 a.m.) habe ich das Frühstück d’anglais schon einverleibt, Zeitungen gelesen … und ich werde noch ein wenig weiter blättern.

Jetzt aber! Los! An den Pilotstift! Auf zum Text! … Der will aber nicht. Noch ein Schluck Kaffee. Das linke über das rechte Bein geschlagen, das Notizbuch auf Oberschenkel und Tischkante gelegt, den Stift gezückt und angeklickt lasse ich die Augen erwartungsvoll kreisen, aber mein Bewußtsein scheint in irgendwas versunken. Die vielen herumschwirrenden Gesprächsfetzen scheinen mich einzulullen, obwohl es hier plötzlich stiller und leerer geworden ist. 12:31 ist es jetzt. Warum auf einmal Tränen in den Augen? Ist es das verdammte Selbstmitleid? Oder Rührung darüber, dass ich hier geduldet bin? (Ist das zweite etwas anderes als das erste? - der innere Spötter.) Die Nase rinnt, ohne dass beim Schneuzen wirklich etwas herunterkommt. Wir sind bei den Mainstreamhits meiner Jugendzeit (nicht zu unterschätzen, was die an verschütteten Gefühlen auslösen, obwohl es auch damals nicht meine Hits waren). Die Schnittenstückzeremonie, bei der ich mich verkutze, weil mein Gehirn beim Schluck Kaffee nicht verstanden hat, dass ich bloß innerlich rede. Aus den Boxen jetzt: Fever. Schon vorbei. Ich sollte auch gehen, obwohl mir noch ein Bröselchen in der Luftröhre steckt.


(22.11.2024)


©Peter Alois Rumpf November 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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