2108 Verbannung
Wie immer. Meine Existenz in der Verbannung. Ich weiß gar
nicht mehr, woher ich komme und weswegen ich verbannt wurde. Selbst wenn die
Verbannung aufgehoben würde – ich fände nicht zurück. Das macht nichts, dass
ich bis zum Ende hier bleiben muß, das macht nichts.
Mein Herz verkrampft sich ein wenig; vielleicht sind dort
noch ein paar Moleküle der alten Heimat eingelagert.
Das Licht hier ist so still. Und die Stille in den Ohren so
laut. Ich höre ganz tief unten leise, aber deutlich das Geräusch einer Pumpe.
Und das Meer auf dem Bild ist wieder anders; eine Böe drückt
die Wasserfläche flach und fast glatt. Nur feines Gesäusel wellt sie auf.
Geheimnisvolle, wunderbare Welt.
Lange schaue ich in die Dunkelheit. Als ich die Augen zum
Schlafen schließe, nehme ich im linken Augenwinkel einen schwachen, trüben
weißen Lichtfleck wahr, der lange anhält; erst nachdem im rechten Augenwinkel
ein kleiner, kurzer Blitz aufgezuckt ist, wird alles dunkel.
(2.1.2021)
©Peter Alois Rumpf Januar 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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