Donnerstag, 24. September 2020

1998 Überkreuzte Beine

 

Wie fange ich heute den Tag an? Unten höre ich, dass meine Stunde gekommen wäre. Aber ich reagiere nicht. Ich bin zu brav. Nur innerlich klopft mein Herz.

Gebannt bleibe ich im Bett. Ein wurlender Magnetismus oszilliert zwischen Stirn und Leibesmitte. Wie eine Mondsichel liege ich ganz schmal da, die Füße überkreuzt. Nimmt der Mond ab oder zu? Werde ich bald verschwunden sein oder nochmals voll aufleuchten? So wie die Sichel daliegt, müßte sie eher abnehmend sein.

Ja wirklich, die überkreuzten Beine machen mich schlanker.

Nun bildet sich ein Magnetwirbel im Nacken und der versucht, die Wirbelsäule hinabzutauchen. Auch meine Arme werden langsam von der magnetischen Erregung erfaßt, obwohl sie als Notizbuch- und Schreibstifthalter in Alltagsfunktion sind. Sie halten erstaunlich Stand.

Aber jetzt beginnt das Zeug niederzusinken.

 

 

 

 

 

 

(24.9.2020)

 

 

 

 

 

 

©Peter Alois Rumpf   September 2020   peteraloisrumpf@gmail.com

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