1998 Überkreuzte Beine
Wie fange ich heute den Tag an? Unten höre ich, dass meine
Stunde gekommen wäre. Aber ich reagiere nicht. Ich bin zu brav. Nur innerlich
klopft mein Herz.
Gebannt bleibe ich im Bett. Ein wurlender Magnetismus
oszilliert zwischen Stirn und Leibesmitte. Wie eine Mondsichel liege ich ganz
schmal da, die Füße überkreuzt. Nimmt der Mond ab oder zu? Werde ich bald
verschwunden sein oder nochmals voll aufleuchten? So wie die Sichel daliegt,
müßte sie eher abnehmend sein.
Ja wirklich, die überkreuzten Beine machen mich schlanker.
Nun bildet sich ein Magnetwirbel im Nacken und der versucht,
die Wirbelsäule hinabzutauchen. Auch meine Arme werden langsam von der magnetischen
Erregung erfaßt, obwohl sie als Notizbuch- und Schreibstifthalter in
Alltagsfunktion sind. Sie halten erstaunlich Stand.
Aber jetzt beginnt das Zeug niederzusinken.
(24.9.2020)
©Peter
Alois Rumpf September 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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