2489 Überdruss
An diesem Tag habe ich wieder nichts weitergebracht. Es ist
2:52 a.m. und mir schwirrt der Kopf von allen meinen Ablenkungsmanövern, die
ich veranstaltet habe, um mein Scheitern nicht sehen zu müssen, und jetzt, wo
alle Geräte abgedreht sind, ist mir fast schlecht vor Überdruss. Fast. Dieser
elende Geschmack im Mund, wenn man Unechtes konsumiert hat, das dumpfe Gefühl
hinter der Stirn, die Ratlosigkeit in der Seele. Habe ich mein Staunen
vergessen, oder verlernt? „Brannte nicht unser Herz ...“ - wo ist das
geblieben? Ich verliere den Gedankenfaden und gerate in eine tranceartige
Abwesenheit, nach der ich mich in einem zuckenden Wutanfall wiederfinde, im
Bett liegend den Anblick meiner Zelle aus den Augen verloren, in eigenartigen
Gewaltphantasien verstrickt. In Gesicht und Gebiss spüre ich noch die
Nachwirkungen der Zuckungen.
(3./4.11.2021)
©Peter Alois Rumpf
November 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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