Donnerstag, 4. November 2021

2489 Überdruss

 

An diesem Tag habe ich wieder nichts weitergebracht. Es ist 2:52 a.m. und mir schwirrt der Kopf von allen meinen Ablenkungsmanövern, die ich veranstaltet habe, um mein Scheitern nicht sehen zu müssen, und jetzt, wo alle Geräte abgedreht sind, ist mir fast schlecht vor Überdruss. Fast. Dieser elende Geschmack im Mund, wenn man Unechtes konsumiert hat, das dumpfe Gefühl hinter der Stirn, die Ratlosigkeit in der Seele. Habe ich mein Staunen vergessen, oder verlernt? „Brannte nicht unser Herz ...“ - wo ist das geblieben? Ich verliere den Gedankenfaden und gerate in eine tranceartige Abwesenheit, nach der ich mich in einem zuckenden Wutanfall wiederfinde, im Bett liegend den Anblick meiner Zelle aus den Augen verloren, in eigenartigen Gewaltphantasien verstrickt. In Gesicht und Gebiss spüre ich noch die Nachwirkungen der Zuckungen.

 

(3./4.11.2021)

 

©Peter Alois Rumpf  November 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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