2131 Gütig
Die frisch gelüftete Luft ist klar und rein. Ich bin gut
aufgelegt. Es ist knapp nach eins a.m. und morgen (heute) muß ich früh raus.
Aber das macht mir keine Panik. Obwohl es ein Arzttermin ist und ich die nicht
mag.
Ich atme tief und meine Lunge weitet und mein Herz öffnet
sich. Friede. Gütig schaue ich auf mein Bücherregal, die Bilder und
Zeichnungen, den Hausaltar mit seiner Pseudikonostase. Gütig wie ein alter weiser
Großbauer auf seinen Besitz, den er schon bald übergeben wird. Oder gerade
übergeben hat. Wäre mein Besitz ein Getreidefeld, würde ich sanft über die
Halme streichen. So liege ich jedoch im Bett und streichle die Katze. Die
Heinrich-der-Wagen-bricht-Eisenringe um mein Herz leisten nur mehr geringen
Widerstand. Und endlich atme ich ganz tief und frei.
(28./29.1.2021)
©Peter Alois Rumpf
Januar 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite