Mittwoch, 3. Juli 2019

1404 Über Fehler lach ich


Am Morgen gegen sechs Uhr früh starre ich in der frischen, kühleren Sommerluft aufs schwarze Ofenrohr, weil es zufällig in der Mitte meines Gesichtsfeldes existiert. Es ragt so mächtig und doch höflich und dezent aus dem Ofen heraus und verliert sich in der Wand. Die weißliche, leicht geknickte Wand hat eine gedämpfte, ins Gelbliche gehende Strahlkraft, die sie manchmal ums Ofenrohr herum zusammenfließen und sich intensivieren läßt, sodaß sie dort dann schon ganz weiß wird (wenn, dann mit bläulichem Stich). Fragile Wirklichkeit: läßt sich von meinem halbintensiven und beiläufigen Blick beeinflußen! Niemand weiß, wie es mit der Welt, mit unserer Welt weitergeht. Ich bin noch nicht ausgeschlafen. Flimmern und vages Lichtblinken gehen durch meine angeschaute Wirklichkeit, wie beim Abspielen eines uralten Filmes.

[Wenn Sie jetzt als Kritiker oder Leserin – Frauen kritisieren mich nicht! - denken: „Eieieiei! sehr komische Metaphern!“ - dann beachten Sie: am Rande von Traum und Wirklichkeit neigt mein Geist zu eigenartigen Vergleichen, zu συγκίσεις ιδιοτχτες (Jetzt trau ich mich schon altgriechische Wörter zusammenstellen, ohne Ahnung von Sprache und Grammatik! Beim Eintipseln der Texte in den Computer werde ich meistens übermütig. Aber ich liebe Sprache, mit ihr zu spielen macht mich euphorisch, über Fehler lach ich).]









(3.7.2019)











©Peter Alois Rumpf  Juli 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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