1404 Über Fehler lach ich
Am Morgen gegen sechs Uhr früh starre ich in der frischen,
kühleren Sommerluft aufs schwarze Ofenrohr, weil es zufällig in der Mitte
meines Gesichtsfeldes existiert. Es ragt so mächtig und doch höflich und dezent
aus dem Ofen heraus und verliert sich in der Wand. Die weißliche, leicht
geknickte Wand hat eine gedämpfte, ins Gelbliche gehende Strahlkraft, die sie
manchmal ums Ofenrohr herum zusammenfließen und sich intensivieren läßt, sodaß
sie dort dann schon ganz weiß wird (wenn, dann mit bläulichem Stich). Fragile
Wirklichkeit: läßt sich von meinem halbintensiven und beiläufigen Blick
beeinflußen! Niemand weiß, wie es mit der Welt, mit unserer Welt weitergeht.
Ich bin noch nicht ausgeschlafen. Flimmern und vages Lichtblinken gehen durch
meine angeschaute Wirklichkeit, wie beim Abspielen eines uralten Filmes.
[Wenn
Sie jetzt als Kritiker oder Leserin – Frauen kritisieren mich nicht! - denken:
„Eieieiei! sehr komische Metaphern!“ - dann beachten Sie: am Rande von Traum
und Wirklichkeit neigt mein Geist zu eigenartigen Vergleichen, zu συγκίσεις ιδιοτχτες (Jetzt trau ich mich
schon altgriechische Wörter zusammenstellen, ohne Ahnung von Sprache und
Grammatik! Beim Eintipseln der Texte in den Computer werde ich meistens
übermütig. Aber ich liebe Sprache, mit ihr zu spielen macht mich euphorisch,
über Fehler lach ich).]
(3.7.2019)
©Peter Alois Rumpf
Juli 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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