Donnerstag, 24. Dezember 2009

47 Lichter

Ich habe schon oft hergeschrieben, daß die Seher das, was sie beim Sehen wahrnehmen, meistens als eine leuchtende Welt beschreiben; zumindest dann, wenn sich ihr Sehen auf unsere Welt richtet. Sie beschreiben ein Universum leuchtender, vibrierender, durch eine Kraft zusammengehaltener Energiefäden und so werden auch alle Lebewesen als leuchtende Wesen wahrgenommen. Sie sagen auch, daß wir erst durch den Prozess der Sozialisation die Beschreibung der Welt im Sinne des Commonsense erlernen und dabei die angeborene Fähigkeit zum Sehen verlernen. Das heißt aber, wir tragen alle Erinnerungen an das Sehen, an die „leuchtende Welt“ in uns. Diese leuchtende Welt ist die Welt, wie sie eigentlich ist, und sehend zu leben wäre unsere eigentliche Daseinsform. Das spüren wir auch und deshalb versucht unser Unterbewußtsein mit allen möglichen Mitteln uns daran zu erinnern bzw. uns zum Sehen zu führen. Das kann man auch schön an Weihnachten sehen: wir schmücken den Weihnachtsbaum mit Kerzen und Sprühkerzen, verwenden glitzernde Dekorationen; wir schmücken die Häuser und Straßen mit Lichterketten etc. - alles soll uns an die leuchtende Welt erinnern. Vermutlich hat auch das Gold der Ikonen und Kirchen damit zu tun. Das kann aber bis ins Absurde gehen – wenn z.B. beim Öffnen des letzten Türls eines Adventkalenders plötzlich etwas aufblinkt. Freilich wird dadurch unsere Sehnsucht nach dem Sehen nicht befriedigt und so zeigt sich auch unsere ganze Ratlosigkeit bezüglich unserer angeborenen Möglichkeiten. Thematisch passt es schon zu Weihnachten, denn ein neugeborenes Kind kann noch sehen, es nimmt noch eine leuchtende Welt wahr.

©Peter Rumpf, 24.12.2009 peter_rumpf_at@yahoo.de

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite