4 Über die Heilige Kommunion
Bei Carlos Castaneda (im ersten Kapitel des Buchs „die Kunst des Pirschens“) wird in einer Geschichte aus alter Zeit erzählt, wie feindliche Krieger einen mächtigen Zauberer fangen und töten wollen, um an seine Kraft zu kommen. Der Zauberer merkt es und weil er seinen Feinden diese Kraft nicht gönnt, gibt er alles davon in einen Stein, den er vergräbt. Als Jahrhunderte oder Jahrtausende später ein paar leichtsinnige Zauberlehrlinge diesen Stein ausgraben und mitnehmen, fangen sie sich den ärgsten Horror ein, weil die ganze Kraft noch im Stein ist, aber durch die grauslige Entstehungssituation entsprechend aufgeladen und durch die Unerfahrenheit der Lehrlinge sehr gefährlich.
Von Jesus von Nazareth wird erzählt (Lk 4,16-30), dass er in Nazareth selbst, wo er aufgewachsen ist, als Wanderprediger mit seiner Predigt und Schriftauslegung so viel Unmut erregt, dass ihn die Menge zu einem Abhang führt um ihn dort in den Tod zu stürzen. Er aber dreht sich einfach um und geht weg und keiner kann ihm etwas antun. Es geht eine Kraft von ihm aus, die es der Menge unmöglich macht, ihn zu lynchen.
Nun wissen wir, dass es später sehr wohl gelungen ist, ihn festzunehmen und zu töten. Was war anders? Wo war da die Kraft, die ihn in Nazareth schützte? Was war denn vor der Verhaftung geschehen?
Er hat das gestiftet, was wir heute unter anderem „Heilige Kommunion“ nennen. Er hat all seine immense Kraft, die Kraft, mit der er all seine Heilungen bewirkt hat, in Brot und Wein gegeben und damit ein – Verzeihung! schamanistisch gesprochen – „Kraftobjekt“ gestiftet, dessen „Spin“, Zielrichtung und Wirkung damit festgelegt ist. Seine an seine Freunde verschenkte Kraft war dann (zunächst) nicht mehr bei ihm, wodurch er greifbar wurde.
Im Übrigen hat ihm letztlich dieses Herschenken nicht geschadet, denn er wurde von den Toten auferweckt und ist in den Himmel aufgefahren.
Nun bin ich kein Seher und kann nicht „sehen“, ob die Kraft des Jesus von Nazareth noch immer in seinem „Kraftobjekt“ steckt; ich kann deswegen nicht bezeugen, dass sie noch da ist, ich kann es nur glauben oder auch nicht.
Wenn die Kraft aber noch drinnen ist, dann liegt eine Kraftquelle bereit, die große Energien im Sinne des Jesus von Nazareth zur Verfügung stellt.
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