3998 Das Londonbild
9:55 a.m. Wie fast immer, wenn ich aufwache, muß ich ein wenig staunen, dass ich in einer Welt bin. Und muß mich erst ein wenig orientieren und daran erinnern, was bisher geschah. So verankere ich meinem an sich umherschweifenden Blick ein wenig an den vier Bildern oben unter dem Plafond: Malerwochen 1988 auf Cres, Malerwochen 1999 in Rettenschoess, das jährliche Schifahren früher mit den Kindern auf der Riesneralm vor zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren (ich weiß nicht mehr, aus welchem Jahr das Foto stammt). Ich lasse die unmittelbare Welt meines Zimmers auf mich einwirken. Und wie fast immer – da sie zufällig im Zentrum meines Blickfeldes lehnt – bleibt mein Blick auch bei der frankophonen Schweizerin hängen, die ich verschwommen und – weil mein Bewußtsein schon wieder in die Träume abhauen will – größer werden und näher rücken sehe. Jetzt suche ich das Londonbild vom Kokoschka im Regal, wo es irgendwo lehnt (mein Bewußtsein will wieder hierher zurück), aber kann es nicht gleich finden (mein Bewußtsein ist noch nicht ganz da). Ich werde ganz aufgeregt davon und bin dann sehr erleichtert, als ich es entdeckt habe. Das alles vom Bett aus. Aber jetzt bin ich bereit, aufzustehen und in die Küche hinunter zu gehen, um mir ein Frühstück zu bereiten (die Tageskinder haben auch schon nach mir gerufen).
(11.3.2025)
Peter Alois Rumpf März 2025 peteraloisrumpf@gmail.com
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